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Ein Video = ein Dreh. Zwei Videos = zwei Drehs. Die Gleichung geht nicht immer auf. Jedenfalls nicht, wenn Produktionsfirmen geschickt konzipieren und planen. So können auch zwei oder mehr Videos bei einem einzigen Dreh produziert werden. Es entsteht nur ein geringer Mehraufwand, sodass die Kosten für das zweite Video deutlich reduziert werden können.


Die Herausforderung

Oft bekommen wir Anfragen von potenziellen Kunden, die bereits genaue Vorstellungen davon haben, welche Videos sie produzieren lassen möchten – und wie viel das kosten darf. Das ist grundsätzlich auch nicht falsch. Dennoch sind die hohen Erwartungen und das zur Verfügung stehende Budget nicht immer zu vereinen. Besonders wenn mehrere Videos angefragt werden. Dann ist vor allem unsere Erfahrung in der Planung und Organisation von Produktionen gefragt. Diese sind zwar aufwendig und sollten entsprechend entlohnt werden. Dennoch sollte das Endergebnis den Kunden zufriedenstellen und bestenfalls seine Erwartungen übertreffen – und das möglichst in dem vorgegeben Budget. 

Wie gehen wir also vor, wenn mehrere Videos benötigt werden, das Budget aber nur für einen einzigen Dreh reicht? Die Antwort sowie ein Beispiel von uns finden Sie im Folgenden.


Die Lösung

Die Lösung für das zuvor beschriebene Problem ist eine 360 Grad Content Produktion. Das heißt: In einem Abwasch entsteht neben dem Hauptprodukt – beispielsweise ein Imagefilm – weiteres Film- und Bildmaterial, aus dem sich verschiedener Content wie Fotos, Videos und GIFs erstellen lässt. Für diese Abformate fallen nur geringe Mehrkosten an, denn es muss kein weiterer Dreh anberaumt werden. Das wichtigste bei der 360 Grad Content Produktion: Alles muss genauestens durchkonzipiert und geplant werden, von den Formatideen über die Abläufe beim Dreh bis hin zur Postproduktion. 


Das Vorgehen

Bei dem Vorgehen einer 360 Grad Content Produktion sind vor allem die Konzeption, die Drehplanung sowie die Postproduktion entscheidende Faktoren.

Konzeption: Ausgehend von den Vorstellungen des Kunden wird der Hauptfilm konzipiert. Unsere Konzepter schreiben ein Treatment, das das Unternehmensimage sowie dessen Philosophie bestmöglich widerspiegelt. Sobald das Treatment für den Imagefilm vom Kunden abgenommen ist, kann damit begonnen werden, die Abformate zu konzipieren. Sei es eine Recruiting-Version des Imagefilmes, snackable Social-Media-Videos, Fotos für die Firmenwebsite oder GIFs für Social-Media-Posts. 

Am wichtigsten für die Konzeption der Abformate ist das Ziel, das der Kunde damit erreichen möchte. Soll es darum gehen, die Reichweite zu steigern, neue Mitarbeiter zu werben oder Umsatz zu generieren? Je nach Ziel, kann das Endergebnis sehr unterschiedlich aussehen. Je genauer das Briefing des Kunden ist, desto besser können unsere Konzepter das Kommunikationsziel in den Abformaten umsetzen. Oft entstehen aus einem Brainstorming verschiedene Ideen, die wir unserem Kunden als Vorschläge für Abformate unterbreiten. Durch das Kundenfeedback können auch noch weitere Ideen entstehen oder es werden Konzepte zu einem vermischt. 


Drehplanung: Sobald auch die Abformate final abgenommen wurden und die Konzepte dafür stehen, können unsere Producer loslegen, den Dreh zu planen. Zunächst müssen die Drehtage realistisch veranschlagt werden. Es muss die Filmcrew gebucht werden und je nach Konzept auch Schauspieler oder Komparsen. Hinzu kommen Reisekosten und Catering. Anschließend können die Abformate eingeplant werden. In unserem Beispiel soll zusätzlich ein Recruiting Film entstehen. Das bedeutet, dass einige Filmsequenzen, die bereits im Imagefilm vorkommen oder dafür gedreht wurden, im Recruiting Video verwendet werden können. Es müssen lediglich einige Mitarbeiter-Interviews zusätzlich aufgenommen werden bzw. ein paar weitere Fragen gestellt werden. 

Darüber hinaus kann noch ein kleines Social-Media-Kamerateam eingesetzt werden, das während des Hauptdrehs bereits die Social-Media-Videos aufnimmt. Da auf den sozialen Kanälen vor allem vertikale Videos rezipiert werden, sollten die Videos auch direkt in diesem Format gedreht werden. Der Einsatz einer zweiten Kamera ist hier also durchaus sinnvoll. 

Der Drehplan des Social-Media-Teams wird abgestimmt auf den Drehplan des Hauptfilmes, sodass die Abformate sich inhaltlich an den Hauptfilm anlehnen können oder Behind the Scenes und Outtakes aufgenommen werden können. Genauso können Fotos geplant werden, die auf der Website erscheinen sollen. Abgestimmt auf den Drehplan des Hauptfilmes entstehen Fotos vom Dreh, von den Protagonisten oder den Räumlichkeiten des Unternehmens. Ohne wesentliche Mehrkosten, da bereits die Technik vorhanden ist und die Protagonisten vor Ort sind. 
 

Postproduktion: Auch in der Postproduktion profitiert unser Kunde von der 360 Grad Content Produktion. Denn für den Recruiting Film muss kein weiterer Dreh organisiert werden – das Material kann direkt mitgedreht oder für beide Filme verwendet werden. Es fällt nicht die doppelte Menge an Material an, welches gesichtet werden muss, sondern lediglich einige zusätzliche Interviews. Das beschleunigt den Prozess in der Postproduktion. Der Editor, der an dem Projekt arbeitet, ist mit der Thematik und dem Material bereits vertraut und kann dementsprechend auch das Social-Media-Material thematisch einordnen. Mit einem genauen Konzept und ausführlichem Feedback der Kunden zum ersten Schulterblick lässt sich gut und effizient arbeiten. 
 

Für NR Metallbau haben wir diesen Imagefilm produziert.

Gleichzeitig konnten wir genug Material für einen Recruiting Film sammeln.


Fazit

Das Wichtigste, wenn mehrere Formate in einem Abwasch produziert werden sollen, ist die Vorbereitung und Planung. Die Absprache zwischen der Videoproduktion und dem Kunden muss ausführlich sein und auch die Details müssen festgehalten werden. Nur, wenn die zusätzlichen Formate inhaltlich mit dem Konzept des Hauptformates zu tun haben, ist es auch möglich, diese an den Hauptdreh anzuschließen. Nur dann können die Abformate beim Hauptdreh mitproduziert werden. 

Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, müssen alle an einem Strang ziehen und wissen, was der jeweils andere will und vorhat. Wenn der Kunde seinen Wunsch von Abformaten bereits zu Beginn äußert, erfordert es lediglich nur noch gute Planungsarbeit, wodurch die Kosten gering gehalten werden können. Wird der Wunsch jedoch erst nach dem Dreh geäußert, entsteht zusätzlicher Aufwand in der Postproduktion und eventuell müssen bestimmten Szene noch nachgedreht werden.

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Über den Autor

Julia Bellan

Julia Bellan studierte Medienwirtschaft und Journalismus an der Jade Hochschule Wilhelmshaven und entdeckte dort ihre Leidenschaft für das Schreiben. Als Redakteurin bei Pictima setzt sie alles daran, die Welt der Video-Branche aus allen Blickwinkeln zu betrachten und ihre Entdeckungen in unterhaltendem, aber informativem Content aufzubereiten.

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