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Videos dominieren das Netz

Ist Ihnen schon aufgefallen, dass im Facebook-Newsfeed überwiegend Videos angezeigt werden? Ebenso Nachrichten-Seiten bieten ihren Nutzern vermehrt Videos zu den News an. Man hat die Wahl, ob man die Informationen in Textform lesen oder durch ein Video vermittelt bekommen möchte. Denn News-Seiten wissen mittlerweile: Bewegtbilder werden immer beliebter, da diese den Content schnell und einfach vermitteln.

 

1. Video Content dominiert den Webtraffic

2019 werden Videos über 80 Prozent des gesamten Internettraffics ausmachen, prognostiziert das US-Unternehmen Cisco. Videos und bewegte Bilder verändern die Art, wie wir kommunizieren und Informationen aufnehmen. In ihrem Online Video Forecast 2017 schreibt die Agentur Zenith, dass sich Konsumenten weltweit 47,4 Minuten am Tag Video Content anschauen, davon 28,8 Minuten auf mobilen Endgeräten. Es ist davon auszugehen, dass diese Zahlen sich innerhalb des letzten Jahres noch erhöht haben und dies weiter tun werden.

Die steigende Zahl an Inhalten mit Bewegtbildern im Internet und der wachsende Videokonsum wirkt sich zudem auf die Werbemaßnahmen von Unternehmen aus. Video Content wird von Unternehmen zunehmend in den Marketing-Mix integriert. Für 2019 sagt Zenith Werbeausgaben für Videos in Höhe von 38,7 Milliarden US-Dollar weltweit voraus.

Zum Vergleich: Im Jahre 2016 lagen die Werbevideoausgaben noch bei 22,2 Milliarden US-Dollar. Ebenso steigt der Umsatz im Segment Videowerbung. Liegen die Ausgaben für Werbefilme in 2018 noch bei 424 Millionen Euro in Deutschland, wird Videowerbung Schätzungen zufolge im Jahr 2022 ein Marktvolumen von 680 Millionen Euro erreicht haben.

 

2. Video Content wirkt sich positiv auf KPIs aus

Die Zahlen sprechen für sich. Und Video Content wirkt. 46 Prozent der Zuschauer von Videos beschäftigen sich danach intensiv mit dem behandelten Thema. Bei 64 Prozent führt das Schauen von Videos dazu, dass Links von Retail-Seiten geklickt werden. Videos, die in Marketing E-Mails eingebunden werden, können zudem die Click-Through-Rate um 200-300 Prozent erhöhen.

Auch die Conversion Rate auf Landingpages kann um 80 Prozent gesteigert werden, wenn ein Video eingebunden ist. Besonders Produktvideos helfen Kunden dabei, eine Kaufentscheidung zu treffen. Darüber hinaus kann Video Content die SEO Performance der eigenen Webseite verbessern. Mit YouTube als zweitgrößte Suchmaschine der Welt nach Google, bietet es sich an, das eigene Video auch hier optimal zu vermarkten.

 

3. Die Nutzer entscheiden über den Erfolg eines Videos

Wichtig ist bei einer Videoproduktion immer zu wissen, welche Zielgruppe man ansprechen möchte und mit welcher Motivation diese Nutzergruppe Videos im Web schaut. Im B2C-Bereich werden Videoinhalte überwiegend geschaut, um sich die Zeit zu vertreiben und entertaint zu werden. Im B2B-Bereich hingegen werden Bewegtbilder genutzt, um Zeit einzusparen, indem man sich beispielsweise fachliche Informationen einholt.

Videoinhalte sollten immer einen Mehrwert für den Zuschauer bieten. Ideal ist daher, eine Verbindung aus Entertainment und Content zu schaffen. So geben 59 Prozent der Entscheider in Unternehmen an, dass sie lieber Videos anschauen, als die gleichen Informationen in Textform nachzulesen.

Ist der Content für die Nutzer relevant und interessant, erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass das Video in den sozialen Medien geteilt wird. Zumeist wird der Erfolg eines Videos an der Reichweite, der Interaktion und den Klicks gemessen. Video Content wird von Nutzern im Internet besonders gern und wesentlich öfter geteilt, als Fotos und Texte. Um genau zu sein: 1.200 Prozent mehr!

 

4. Bewegtbild erregt Aufmerksamkeit

Selbst Goldfische haben eine längere Aufmerksamkeitsspanne als wir Menschen. So lautete das Ergebnis einer Studie von Microsoft Kanada, die daraufhin viral ging. Wie diese Aussage belegt werden kann, ist allerdings fraglich.

Was aber stimmt: Durch die Nutzung sozialer Medien und Multi-Screening fällt es Nutzern schwerer, sich auf eine Sache zu konzentrieren, besonders, wenn diese sie langweilt. Denn Menschen, die viel auf Social Media unterwegs sind, können Informationen zwar intensiver und effizienter aufnehmen und Wichtiges schneller herausfiltern. Zudem können sie besser multitasken und für sich relevanten Content finden. Dazu muss dieser aber die Aufmerksamkeit des Nutzers erregen.

Die Aufmerksamkeitsspanne im Newsfeed beim Zugang über ein mobiles Gerät beträgt 1,7 Sekunden, über den Desktop 2,5 Sekunden. Je jünger die Nutzer, desto niedriger die Aufmerksamkeitsspanne. Grund für die geringe Aufmerksamkeitsspanne ist die Masse an Inhalten und Push Nachrichten, die die User tagtäglich erreichen. Sie filtern schnell. Hier kommt der Vorteil von Bewegten Bildern wie Videos oder GIFs ins Spiel: Videos sind Eyecatcher. Sie lenken den Blick automatisch auf sich. Was nun wichtig ist: Der Inhalt muss sofort überzeugen.

 

5. Videos wecken Emotionen

Doch warum sind Bewegtbilder so beliebt bei den Nutzern? Der Begriff sagt es schon, wenn auch nicht in seiner primären Bedeutung: Bild bewegt. Videos wecken Emotionen in den Zuschauern. Viel schneller und effektiver, als reine Texte oder Fotos.

Die Mischung aus visuellen und auditiven Reizen spricht die Nutzer besonders an und lässt sie nachhaltiger wirken. Videos mit bewegenden Bildern werden greifbarer, ausdrucksstärker und pointierter, wenn der Content in einer emotionalen Geschichte präsentiert wird.

Die Zahlen sprechen wieder für sich: 80 Prozent der Kunden erinnern sich an ein Video, welches sie in den letzten vier Wochen gesehen haben. Durchdachtes Storytelling erweist sich also als Schlüssel zu einem erfolgreichen Video.

 

6. Emotionen als Verhaltenstreiber

Warum sind emotionale Videos und gutes Storytelling so erfolgreich? Um das zu beantworten, muss man sich mit der Gehirnforschung auseinandersetzen. Unsere Emotionen beeinflussen die Ausschüttung von Botenstoffen in den Neuronen und dementsprechend die chemischen Reaktionen in unserem Gehirn. Damit haben sie Einfluss auf die Entscheidungen, die wir treffen und wie wir uns verhalten.

Durch Emotionen erinnern wir uns an Erlebnisse. Dazu kann auch Gesehenes bzw. rezipierter Content, beispielweise Videos, zählen. Die Botschaft eines Unternehmens oder einer Marke haben also eine größere Chance, auch im Gedächtnis der Menschen zu bleiben, wenn diese emotional angesprochen werden.

Intensive Gefühle wie z.B. Trauer auszulösen, benötigt allerdings seine Zeit. Der Zuschauer braucht hier meistens eine Geschichte, durch die er mitfühlen kann. Schreck, Ekel, Humor oder Angst hingegen lassen sich schnell auslösen. Die Ursachen für den Erfolg und die Beliebtheit von Bewegtbild liegen also in unserem Gehirn.

Dieses Wissen bei der Produktion von Videos im Hinterkopf zu behalten, hilft dabei, ein ansprechendes und erfolgreiches Video zu produzieren und in den Marketing-Mix eines Unternehmens zu integrieren.

 

Fazit

  • In Zeiten, in denen uns jeden Tag eine Flut an Nachrichten erreichen, sticht Bewegtbild heraus.
  • Für ein erfolgreiches Video zu beachten: der Mehrwert für den Nutzer muss klar definiert und vermittelt werden.
  • Die Aufmerksamkeit der Zuschauer wird in Videos durch ein emotionales Storytelling gefesselt.
  • Bewegte Bilder steigern die Erinnerungsleistung an den zu vermittelnden Content wesentlich mehr als Texte oder Fotos.
  • Video Content weckt in den Zuschauern Emotionen.
  • Diese positiven Eigenschaften lassen nicht nur die Werbeausgaben in das Format Video rasant steigen, sondern auch das Engagement der Nutzer und Zuschauer.
  • Wenn dies bei der Videoproduktion und der Vermarktung beachtet wird, ist das Video die perfekte Ergänzung für den Marketing-Mix eines jeden Unternehmens.

Über den Autor

Julia Bellan

Julia Bellan studierte Medienwirtschaft und Journalismus an der Jade Hochschule Wilhelmshaven und entdeckte dort ihre Leidenschaft für das Schreiben. Als Redakteurin bei Pictima setzt sie alles daran, die Welt der Video-Branche aus allen Blickwinkeln zu betrachten und ihre Entdeckungen in unterhaltendem, aber informativem Content aufzubereiten.

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