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Im letzten Blogartikel haben wir uns mit Virtual Reality und 360-Grad-Videos beschäftigt. Heute widmen wir uns deswegen der Augmented Reality. Wir erklären euch, in welchen Bereichen die Technologie bereits Anwendung findet und welches Potenzial wir für Marken sehen, AR in die Marketingstrategie zu integrieren. In dem Zusammenhang erörtern wir auch, welche Bedeutung AR für die Videoproduktion hat.      


Augmented Reality – Eine Definition

Augmented Reality (AR) – zu Deutsch erweiterte Realität – ist die durch virtuelle Elemente erweiterte Wahrnehmung der Realität. Mixed Reality und Enhanced Reality werden synonym verwendet. Mit der Erweiterung der Realität durch virtuelle Elemente ist die Ergänzung von Bildern oder Videos mit computergenerierten Zusatzinformationen gemeint. Diese werden über das reale Bild oder Video überlagert oder eingeblendet. So kennt man es beispielsweise von Fußball-Übertragungen im Fernsehen. Hier werden mithilfe von Augmented Reality Linien oder Kreise um Spieler eingezeichnet, um Spielzüge zu verdeutlichen oder ein Abseits zu kennzeichnen. 


AR vs. VR – Der Unterschied

Augmented Reality erweitert die wahrgenommene Realität um virtuelle Informationen, die beispielsweise in einer speziellen Brille zusätzlich eingeblendet werden oder auf dem Handy-Screen erscheinen. Virtual Reality (VR) hingegen zielt darauf ab, den Nutzer in eine virtuelle Welt eintauchen zu lassen. Die VR-Headsets sind so konzipiert, dass der Nutzer nichts mehr von der realen Welt sieht und durch integrierte Kopfhörer auch nichts mehr vom eigentlichen Geschehen hört. In VR-Anwendungen taucht der Nutzer also vollkommen in die virtuelle Welt ab, während er in AR-Anwendungen zusätzliche Informationen als Erweiterung der realen Welt ausgespielt bekommt. 


In welchen Bereichen wird Augmented Reality eingesetzt?

Bei Sportübertragungen kommt Augmented Reality bereits vermehrt zum Einsatz – etwa in Form von Werbeeinblendungen auf dem Spielfeld oder als Abstandsmessung, z.B. beim Skispringen.

Google stellte 2012 seine Google Glass vor: Eine Brille mit Mikrodisplay und Kamera, die auch über Spracheingabe bedient werden sollte. Träger der Brille hätten beispielsweise Navigationsinformationen im Display der Brille sehen können. 2015 stellte Google die Entwicklung der Google Glass ein. 

Museen und Ausstellungen nutzen Augmented Reality Anwendungen, um den Besuchern durch virtuelle Objekte Zugang zu mehr Informationen zu bieten. Inzwischen bieten auch viele Apps diese Art von erweiterten Informationen an. So kann man sich beispielsweise historische Bauten, die wiederaufgebaut wurden, in ihrem zerstörten Zustand anschauen, wenn man das Handy mit der App auf das Objekt richtet.  

Besonders populär ist AR in der Unterhaltungsindustrie: Im Sommer 2016 löste die AR-Anwendung Pokémon Go einen regelrechten Hype aus. In dem Spiel werden virtuelle Figuren in die reale Umgebung integriert, die die Nutzer einfangen müssen. 

Augmented Reality könnte in vielen Bereichen des Alltags eingesetzt werden. Monteure könnten sich weitere Arbeitsschritte virtuell anzeigen lassen. Soldaten oder Katastrophenhelfer könnten mithilfe von AR Gefahrenzonen im Gelände oder Ziele erkennen. Designer oder Architekten könnten mit virtuell anwesenden Kollegen am selben dreidimensionalen Modell arbeiten. 


Augmented Reality in der Werbung und im Marketing

Bereits 2013 nutze IKEA Augmented Reality für Marketingzwecke und entwickelte einen Katalog, in dem Möbelstücke mit einer App eingescannt und virtuell in der eigenen Wohnung platziert werden können. 

Augmented Reality findet man auch in den sozialen Netzwerken wie Snapchat, Instagram oder Facebook. Denn ja, auch Filter mit Hundenasen und flatternden Schmetterlingen sind AR. Ende 2017 stellte Snapchat sein Lens Studio vor. Anwender können hier eigene Arbeiten erstellen und teilen. 


Besonders interessant für Marketer sind die Filter. In 2018 war Michael Kors die erste Marke, die die Facebook AR Ads testen konnte. Mit einer Anzeige für eine Sonnenbrille konnte das Unternehmen die Nutzer auffordern, die Brille mithilfe von AR anzuprobieren und anschließend zu kaufen. Augmented Reality birgt großes Potenzial für den E-Commerce in sich. Nutzern eröffnen sich ganz neue Online-Shopping-Erlebnisse. Sie können Artikel vor dem Kauf virtuell testen. Damit steigt die Kaufwahrscheinlichkeit und die Retourenrate wird potenziell gesenkt. 


AR in der Videoproduktion

Videos mit Augmented Reality entstehen vor allem in Form von User-generated Content. Dieser kann von Marken initiiert werden. Sie stellen beispielsweise Filter oder Lenses zur Verfügung und fordern die Nutzer zur Benutzung und zum Teilen auf. Die Nutzer agieren so mit der Marke und verbinden sie mit Spaß und einer positiven Erfahrung. Denkbar ist, dass Nutzer Videos mit Hilfe von AR erstellen, in denen sie die zur Verfügung gestellten Filter oder AR-Figuren in ihrer persönlichen Umgebung interpretieren und in Szene setzen. Die Videos werden vertaggt und Marken teilen die besten User-Videos. Dadurch steigt die Interaktion zwischen Marke und Nutzern. 

Da das besondere an AR-Anwendungen der Live-Aspekt ist, eignet sich die Technologie nur bedingt für die professionelle Videoproduktion. Anders als Virtual Reality oder 360-Grad-Videos ist diese Anwendungsart nicht für vorher produzierte Videos geeignet, die der Nutzer sich anschauen kann. Das spannende an AR ist das Ausprobieren.


Fazit

Um unsere „Die Zukunft der Videoproduktion“-Reihe zu vervollständigen, darf das Thema Augmented Reality nicht fehlen. Wir sehen diese Technologie vor allem für User-generated Content, weniger für professionelle Videoproduktion. Nutzer interagieren mit von Marken zur Verfügung gestellten AR-Anwendungen und treten so in Interaktion. Während Nutzer durch VR virtuelle Welten erkunden und die dort gemachte Erfahrung im Vordergrund steht, ist bei AR vor allem die Kreativität der Nutzer gefragt. Anwender nutzen AR, um selbst Dinge damit auszuprobieren und diese mit anderen zu teilen.

AR ist nicht nur für den E-Commerce sehr interessant, sondern kann auch für Bildungszwecke genutzt werden. Dem Nutzer wird ein Mehrwert geboten, indem er weitere Informationen zur Verfügung gestellt bekommt oder Vergleiche aus überlappenden Bildern mit der Realität ziehen kann. 

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Über den Autor

Julia Bellan

Julia Bellan studierte Medienwirtschaft und Journalismus an der Jade Hochschule Wilhelmshaven und entdeckte dort ihre Leidenschaft für das Schreiben. Als Redakteurin bei Pictima setzt sie alles daran, die Welt der Video-Branche aus allen Blickwinkeln zu betrachten und ihre Entdeckungen in unterhaltendem, aber informativem Content aufzubereiten.

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