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Luftaufnahmen in Filmen und Videos sind ein stilistisches Mittel für Film- bzw. Szenenanfang und Ende. Der Zuschauer wird, durch eine Kamerafahrt zum Protagonisten hin, in die Handlung eingeführt. Er bekommt einen Überblick über das Setting und die Handlung. Umgekehrt wird eine sich entfernende Kamerafahrt an das Ende einer Szene gesetzt, da der Zuschauer sich so vom Protagonisten und der Handlung entfernt. Bevor es Drohnen gab, wurden solche Luftaufnahmen und Kamerafahrten mit Helikoptern, Kamerakränen oder Steigern umgesetzt.


Luftaufnahmen in der Film- und Videoproduktion 

Luftaufnahmen mit einem Helikopter waren vor allem Spielfilmen und hochbudgetierten Werbefilmen vorbehalten. Tony Carmean, Gründer der Drone Cinematography Firma Aerial MOB, schätzt die Kosten für einen zehnstündigen Drehtag mit Helikopter und Crew auf 20.000 bis 40.000 Dollar. 

Während Hubschrauber Luftaufnahmen aus großer Höhe machen können, sind Kamerakräne auf eine Länge zwischen 10 und 17 Meter beschränkt. Der deutsche Unternehmer Horst Burbulla wurde 2005 sogar mit einem Technik-Oscar ausgezeichnet. Durch seine Entwicklung eines Kamerakrans mit Teleskop-Mechanismus veränderte er die Möglichkeiten für Kamerafahrten in der Filmbranche. 


Videoproduktion mit Drohnen: Vor- und Nachteile

Kamerakräne und Helikopter haben beide ihre eigenen Vorteile und Daseinsberechtigungen in der Film- und Videoproduktion. Auch heute gehören sie zur Standard-Technik für Luftaufnahmen. Drohnen erweitern den kreativen Horizont der Filmemacher und ergänzen die technischen Möglichkeiten für Luftaufnahmen und spannende Kamerafahrten.


Vorteile von Drohnen 

Im Gegensatz zu Helikoptern, Kamerakränen und Steigern sind sie noch agiler und flexibler. Innerhalb von Sekunden lässt sich die Richtung und die Einstellung der Kamera im dreidimensionalen Raum verändern. Durch ihre handliche Größe lassen sich Kamerafahrten durch kleine Öffnungen oder schwieriges Terrain realisieren. Zudem sind sie – je nach Größe – sogar in Räumen oder Hallen einsetzbar. Helikoptern und Kamerakränen sind hier ihre Grenzen gesetzt. 

Das folgende Video von Vimeo-Nutzer Robert McIntosh wurde mit einer von ihm eigens gebauten Mini-Drohne gefilmt. Er hat Kamerafahrten filmen können, die vorher nur durch eine realistische Animation hätten entstehen können. 


Mit Drohnen lassen sich, wie man auch im Video sieht, Luftaufnahmen aus nächster Nähe machen. In der Kreativität ist man hier nicht eingeschränkt, da keine Schnitte gemacht werden müssen, um von nah am Objekt auf eine Entfernung von über 100 Metern Höhe zu kommen. 

Mit Drohnen ist die maximale Flexibilität vor Ort gegeben. Während die Luftaufnahme mit einem Helikopter und auch der Einsatz eines Kamerakrans vorher geplant und organisiert werden muss, kann man eine Drohne ganz spontan einsetzen. Kleine Modelle lassen sich einfach im Rucksack einstecken und sind so gut wie sofort einsatzbereit. 

Durch ihren Elektroantrieb mit Akkus sind Drohnen umweltschonender als Helikopter. Zudem sind sie wesentlich leiser, wenn auch das Summen der Drohne trotzdem im Rohmaterial eines Drohnen-Videos deutlich zu hören ist. 

Ein ganz wesentlicher Vorteil der Videoproduktion mit Drohnen sind die geringeren Kosten. Luftaufnahmen in einem bezahlbaren Rahmen sind erst möglich, seit es Drohnen gibt. Somit sind beeindruckende Luftaufnahmen auch für Produktionen mit geringerem Budget möglich geworden. 

Wir haben für unsere Kunden bereits Luftaufnahmen mit Drohnen umgesetzt und in den Imagefilmen damit eine ganz besondere Atmosphäre geschaffen. 

Im Film über den Zughafen Erfurt bekommt der Zuschauer einen Gesamteindruck über die Größe des Geländes und die Umgebung des Zughafens. 

 
Im Imagefilm für NR Metallbau sieht man, wie man Drohnen auch für spannende Innenaufnahmen nutzen kann (1:22). 

 

Nachteile von Drohnen 

Einige Drohnen haben bereits eine Kamera integriert. Daher ist zum einen die Agilität der Kamera eingeschränkt, zum anderen die Qualität der Aufnahmen. Die Filmqualität von Helikopteraufnahmen ist wesentlich höher als bei den meisten Drohnen. Das Gewicht der Kamera spielt dabei eine wesentliche Rolle, da es ein begrenzender Faktor für Drohnenaufnahmen ist. 

Während die Nähe zum Objekt oder Geschehen ein Vorteil der Drohe ist, können Helikopter auch aus großer Höhe filmen und so eine größere Weite abbilden. Durch die hochwertigen Kameras, die an einen Helikopter gekoppelt werden, können Zooms mit einer hohen Auflösung gemacht werden. Zudem können Helikopter in weiter abgelegene Gebiete fliegen und dort Luftaufnahmen machen. Die meisten Drohnen können maximal 20 Minuten aus der Luft filmen und müssen dann einen neuen Akku eingesetzt bekommen. Somit ist der Einsatz bezüglich der Reichweite mit Drohnen eingeschränkt. 


Nutzung von Drohnen: Die Drohnenverordnung

Nicht nur durch die geringe Akkuhaltbarkeit ist die Reichweite der Drohnen eingeschränkt. Vor allem durch Auflagen und Gesetze sind dem Einsatz Grenzen gesetzt. Seit dem 7.April 2017 gilt die Drohnen-Verordnung in Deutschland. Sie umfasst einige Regelungen und Vorschriften zum Betrieb von unbemannten Fluggeräten.

In der Drohnen-Verordnung ist festgehalten, dass Flugobjekte generell nur in Sichtweite und bis zu einer Höhe von 100 Metern geflogen werden dürfen. Alle Drohnen sind Kennzeichnungspflichtig, Drohnen ab zwei Kilogramm erfordern einen Kenntnisnachweis (Drohnen-Führerschein). Drohnen ab fünf Kilogramm benötigen eine Erlaubnis. Ab einer Höhe von 100 Metern müssen grundsätzlich ein Kenntnisnachweis sowie eine Erlaubnis vorliegen. 

Flugverbot gilt über Wohngrundstücken, Kontrollzonen von Flugplätzen, Naturschutzgebieten, Einsatzorten von Polizei und Rettungskräften, Menschenansammlungen, Industrieanlagen und Verfassungsorganen, Bundes- oder Landesbehörden. Sollte man in einem Bereich fliegen und filmen wollen, der in der Drohnenverordnung untersagt ist, kann man sich bei der zuständigen Luftfahrtbehörde Sondergenehmigungen einholen. Wer sichergehen möchte, wo er mit seiner Drohne fliegen kann und wo nicht, kann auf die Apps der Deutschen Flugsicherung und die Map2Fly zurückgreifen. 

Generell gilt: Drohnen sind kein Spielzeug. Mit einem ungeübten Drohnenführer kann eine Drohne auch immer eine Gefahr darstellen. Zudem sind für professionelle Aufnahmen gestalterische Mittel notwendig und ein Operator, der ein gutes Auge für den richtigen Bildausschnitt hat. 


Fazit

Drohnen, die mit Kameras ausgestattet sind, vereinfachen die Videoproduktion und Filmproduktion ungemein. Wo vorher noch Helikopter nötig waren, um (Landschafts-) Aufnahmen aus der Luft zu filmen, kann man nun Drohnen einsetzen. Dadurch sinken die Produktionskosten wesentlich. Es bedarf keinen Helikopter mit Piloten mehr, stattdessen wird lediglich ein Drohnenführer mit Flugkundeausweis benötigt.

Allerdings eignen sich Drohnen nicht für jede Art von Filmaufnahmen, da sie nur mit Einschränkungen eingesetzt werden können. Dafür bieten sie eine Erweiterung der kreativen Möglichkeiten und sind mobil und flexibel im Einsatz. Auch für Unternehmen mit kleinem Budget ist es so möglich, beeindruckende Luftbildaufnahmen machen zu lassen und in ihrem Video einzusetzen. 


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Über den Autor

Julia Bellan

Julia Bellan studierte Medienwirtschaft und Journalismus an der Jade Hochschule Wilhelmshaven und entdeckte dort ihre Leidenschaft für das Schreiben. Als Redakteurin bei Pictima setzt sie alles daran, die Welt der Video-Branche aus allen Blickwinkeln zu betrachten und ihre Entdeckungen in unterhaltendem, aber informativem Content aufzubereiten.

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