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„Content Marketing is all the Marketing that is left.”

So starten Melanie Kröpfl und Vanessa Runge von crowdmedia ihren Vortrag zu Strategien und Prozessen im Content Marketing. Eine einleuchtende Erkenntnis, wenn man bedenkt, dass herkömmliche Werbung nicht mehr gut bei den Kunden ankommt. Nutzer mögen keine als solche erkennbare Werbung, sie wollen Inhalte mit Mehrwert vermittelt bekommen – unterhaltend, beratend, informierend. 

Content Marketing bietet das, wonach Kunden suchen: relevante und nützliche Inhalte für eine genau definierte Zielgruppe, die zum Handeln animieren. Dabei muss erfolgreicher Content nicht nur für die Zielgruppe relevant sein – die Strategie muss auch auf die eigenen übergeordneten Ziele einzahlen. Runge und Kröpfl erklären in Ihrem Vortrag, wie man eine erfolgreiche Content-Marketing-Strategie auf die Beine stellt und damit einen großen Schritt in Richtung profitable Kundenbeziehung macht. 

Die Inhalte sind konkret und die beiden Rednerinnen führen die 23 Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Content Marketing Days durch die vier Phasen der Content-Strategie-Erarbeitung: Sie beginnen mit der Bestandsaufnahme, führen durch Planung und Vorgehen bei der Produktion und geben Tipps, wie das Management der Inhalte in der Praxis umgesetzt wird. Immer im Hinterkopf dabei: Die Ziele, die Zielgruppe und die Kernstory, die erzählt werden soll. Denn was jede erfolgreiche Strategie braucht, ist ein roter Faden.


Disruptive Storytelling

Der rote Faden darf auch im Storytelling nicht fehlen: Ob es hier zusätzlich noch einen blauen und grünen Faden gibt, ist nebensächlich. Hauptsache, die Fäden werden am Ende wieder zusammengeführt und ergeben eine mitreißende Geschichte, die in den Zuschauern ein emotionales Feuerwerk auslöst. Wie das funktioniert, erklärt Torsten Panzer, Kommunikationsberater bei Panzer Reputation, in seinem Vortrag zu den Themen Disruptive Storytelling und Word of Mouth. 

„Menschen wollen Geschichten von Menschen hören.“ Warum? Weil wir uns mit ihnen identifizieren können, mit den Menschen – und ihren Geschichten. Storys sind ein Überbleibsel der Evolution, mit dem wir gelernt haben zu überleben. Wir verstehen Zusammenhänge besser und prägen uns Informationen nachhaltiger ein, wenn wir das Gefühl haben, sie selbst erlebt zu haben. Stichwort Gefühl: Geschichten lösen in uns Emotionen aus, eben, weil sie so nachvollziehbar sind. Marken, die mit emotionalem Storytelling arbeiten, nehmen sich so ihren Platz in unserem Gedächtnis und beeinflussen möglicherweise unsere nächste Kaufentscheidung.

Panzer geht in seiner Präsentation außerdem auf die Machtverschiebung vom Anbieter zum Kunden ein. Er spricht über die Werbeermüdung und Orientierungslosigkeit der Nutzer durch unendlich viele Angebote. Was hier am besten funktioniert, um Orientierung zu geben: Word of Mouth – die Empfehlung aus dem sozialen Umfeld. Mit disruptive Storytelling, das uns durch einen unerwarteten Twist überrascht, erreichen Marken, dass über sie gesprochen wird. Und schließlich ist die Marke die Summe aller Gespräche, die über sie geführt werden.


Metriken und Erfolgsmessung

Der dritte Vortrag am Content Marketing Day wird von crowdmedia Geschäftsführer Sven-Olaf Peeck gehalten. Er knüpft an die geschaffenen Grundlagen von Kröpfl und Runge an und erarbeitet gemeinsam mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen Metriken und Kennzahlen, mit denen konkrete Ziele der Content-Marketing-Strategie gemessen werden können. Welche Key Performance Indicators gibt es, wo im Sales Funnel misst man sie und welche Ziele lassen sich damit bemessen? Peeck liefert die Antworten. 

Zudem gibt er Impulse, wie man mit Content erfolgreiches Retargeting betreibt, ohne die Nutzer offensiv mit einer Kaufaufforderung zu bedrängen. Warum nicht dem potentiellen Kunden ein thematisch passendes Video zu seinen Interessen und möglichen Problemen ausspielen? Als Unternehmen kann man sich bei genau diesem Kunden als hilfreicher Mentor und Experte positionieren, ohne dabei ein einziges Mal „Kauf mein Produkt!“ zu schreien.  


Corporate Blogs

„Ein Spannungsbogen in Blogartikeln bringt nichts.“, sagt Felix Schlepper von crowdmedia. Enttäuschend für mich, die hier gerade versucht einen interessanten Blogartikel zu verfassen. Grund für die Aussage: Das Nutzerverhalten der Leser. Sie suchen eine Antwort auf ihre Fragen, googeln, finden einen thematisch passenden Artikel und überfliegen diesen, bis sie den relevanten Abschnitt gefunden haben. Sie nehmen die Informationen auf und klicken den Artikel weg, denn sie haben ja gefunden, wonach sie gesucht haben. Schnell zurück zum Katzenvideo. 

Schlepper zeigt auf, warum Blogs sich – trotz des zuvor geschilderten Nutzerverhaltens – für Unternehmen lohnen. Anhand zweier Cases erläutert er, wie Marken einen erfolgreichen Blog aufziehen. Apropos Erfolg: Wirklich messbare Erfolge sind frühestens nach einem Jahr erkennbar. Auch wie diese gemessen werden können, erklärt er. Zudem gibt er Tipps, wie man mit einem Corporate Blog auch Leads generieren kann und auf welchen Social-Media-Kanälen Blogartikel gestreut werden sollten. 


Native Advertising

Was am Content Marketing Day nicht fehlen darf, ist das Thema Native Advertising. Yunfeng Cui von Gruner + Jahr Media Sales definiert es als Form bezahlter Online-Werbung, die sich optisch und funktional an die Inhalte der Ausspielseite anpasst. Er spricht über die Vorteile, die Native Advertising den Marken bietet und belegt diese mit beeindruckenden Zahlen aus in Auftrag gegebenen Studien von Gruner + Jahr. 

Besonders interessant an Cuis Vortrag ist der Ausblick auf what’s to come: beispielsweise Programmatic Native, das durch Programme automatisierte Kaufen oder Platzieren von Werbeanzeigen. Weiter spricht er von Automatisierung, Individualisierung, Dashboards und künstlicher Intelligenz. Auch Selfbooking und Selfservice sind Themen, die im Native Advertising bald nicht mehr Vorstellung, sondern Realität sein werden. 


Videos als Werkzeug im Content Marketing

„Unser Gehirn liebt Videos.“ – Simon Ruch und Philipp Ibelshäuser von – Trommelwirbel – Pictima erklären, warum das so ist. Allein 94% der Informationen, die wir mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen, nehmen wir mit unseren Augen und Ohren auf. Das macht das multisensorische Format Video zu einem erfolgreichen Werkzeug im Content Marketing. Wir verarbeiten Informationen zum einen emotional, zum anderen kognitiv. Video bedient beide Wege. Informationen werden besonders schnell verarbeitet und nachhaltig aufgenommen, Emotionen besonders intensiv ausgelöst. 

Die beiden stellen verschiedene Video-Formate vor – vor allem erklärende und unterhaltende Formate finden ihren Einsatz im Content Marketing: Erklärvideos, Life-Hack-Videos, Tutorials und Storytelling Videos. Sie erläutern außerdem, was bei der Umsetzung von Video Content beachtet werden muss und wie man den Erfolg messen kann. Die Inhalte der Präsentation sind mit verschiedenen Videobeispielen angereichert, um die Wirkung von Videos zu unterstreichen. 


Podcasts

Podcasts sind ein Massenmedium, das immer mehr Menschen anspricht. Das beliebteste Podcast Genre in den USA ist True Crime. Damit bestätigt Constantin Baur von OMR die Aussage von Panzer, dass Menschen Geschichten von Menschen hören wollen. Auch zu uns nach Deutschland ist der Podcast-Trend längst übergeschwappt – um mit „Fest und Flauschig“ nur einen sehr erfolgreichen Podcast zu nennen, der sogar Live-Aufnahmen mit mehr als 4.000 Besuchern veranstaltet. 

Marken können in Podcasts relevante Informationen mit subtilem Branding verbinden. Einen Podcast selbst aufzunehmen, ist mit relativ geringem Aufwand und Produktionskosten verbunden. Das Wichtigste: ein gutes Mikrofon und ein Host, der seine Zuhörer nur mit seiner Stimme unterhalten kann. 


Fazit

Der Content Marketing Day an der HMS in Zusammenarbeit mit crowdmedia bietet einen sehr guten Einstieg in das Thema Content Marketing. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen werden in die Grundlagen eingeführt und erfahren etwas über das Warum und Wie der unterschiedlichen Content Formate. Wir haben uns sehr gefreut, selbst Inhalte beisteuern zu können und Impulse für eine mögliche Umsetzung zu geben, denn: Content is King!

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat und Ihrer Meinung nach auch für andere interessant ist, teilen Sie ihn gern auf einem sozialen Netzwerk. Für tiefergehende Infos zum Thema Text und Video im Content Marketing, laden Sie doch unser kostenloses E-Book herunter! 

Über den Autor

Julia Bellan

Julia Bellan studierte Medienwirtschaft und Journalismus an der Jade Hochschule Wilhelmshaven und entdeckte dort ihre Leidenschaft für das Schreiben. Als Redakteurin bei Pictima setzt sie alles daran, die Welt der Video-Branche aus allen Blickwinkeln zu betrachten und ihre Entdeckungen in unterhaltendem, aber informativem Content aufzubereiten.

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