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Es gibt diverse Wege, an kostenlose Musik für die eigene Videoproduktion zu kommen. Vor allem für private Zwecke gibt es eine große Zahl an Anbietern, die lizenzfreie – sprich GEMA-freie – Stücke anbieten. Wenn das Video allerdings für kommerzielle Zwecke genutzt werden soll, gibt es bei der Musikauswahl das eine oder andere zu beachten. 


Was ist die GEMA?

Die GEMA ist die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte. Wie der Name verrät, ist sie zuständig für die Verwaltung von Nutzungsrechten. In Deutschland kümmert sich die GEMA darum, dass die Urheberrechte von circa 68.000 Mitgliedern und mehr als zwei Millionen Rechteinhabern weltweit nicht verletzt werden. Denn wenn Werke öffentlich zum Einsatz kommen, die urheberrechtlich geschützt sind, müssen dafür Lizenzvergütungen an die GEMA gezahlt werden. Anschließend werden die eingenommenen Gelder an die Urheber ausgeschüttet.


Vorschriften zur Verwendung von Musikstücken

Ist man nun auf Seiten unterwegs, die GEMA-freie Musikstücke anbieten, sollte man trotzdem genau darauf achten, für welche Zwecke die Musik verwendet werden darf. Denn GEMA-frei bedeutet nicht automatisch, dass man alles damit machen darf. Es heißt lediglich, dass die Lizenzierung nicht von der GEMA geregelt wird. Möglicherweise verwaltet der Urheber eines Musikstücks die Lizenzen und Einnahmen selbst. Viele Komponisten stellen ihre Musik kostenlos zur Verfügung, vorrangig für den privaten Gebrauch. Für die kommerzielle Nutzung muss oft eine Lizenz erworben werden. 
Wenn Sie zum Beispiel einen Imagefilm mit schöner Hintergrundmusik unterlegen wollen, um ihn später auf Ihrer Website einzubinden, sollten sie einen Blick auf die Lizenzvereinbarung werfen. Nur so können Sie sicher gehen, dass Sie das Musikstück bedenkenlos nutzen können oder die Veröffentlichung im Netz auch mit ihrer Lizenz abgedeckt wird. 

Um die Lizenzierung zu vereinfachen, hat die gemeinnützige Organisation Creative Commons standardisierte Lizenzverträge entwickelt. Diese CC-Lizenzen ermöglichen den Urhebern, ihre Werke stufenweise zur Verfügung zu stellen. So werden nicht alle Rechte abgetreten, sondern nur manche. Der Urheber oder die Urheberin kann so selbst entscheiden, welche Lizenztyp der passende ist und für welchen Einsatz das Werk freigegeben wird. 
Um beim Beispiel des Imagefilmes zu bleiben: Musik kann immer nur einzeln lizenziert werden, d.h. eine Lizenz gilt für ein Projekt und kann nicht beliebig oft für unterschiedliche Projekte und Zwecke genutzt werden. Hier geht es vor allem um die kommerzielle Verwendung eines Filmes. Wenn Sie zum Beispiel nach einem Jahr entscheiden, ihren Imagefilm auch als Werbung bei YouTube laufen zu lassen, müssen Sie hierfür unter Umständen eine weitere Lizenz erwerben. 


Hier gibt es kostenlose und lizenzfreie Musik

Soundcloud: Das Portal versteht sich als Social Music Plattform und wird von vielen als Alternative zu YouTube, Spotify und Co. genutzt. Aber die Plattform bietet auch GEMA-freie Musikstücke an. Dafür müssen Sie in der Suchleiste einfach nach “GEMA-freie Musik” suchen und schon werden Ihnen einige Komponisten angezeigt. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten: Die Nutzungsbedingungen variieren von einem zum anderen Interpreten. 

Jamendo: Auf dieser Plattform finden Sie eine große Auswahl an GEMA-freien Musikstücken von verschiedenen, teilweise unbekannten Komponisten. Die Datenbank umfasst circa 220.000 Stücke. Für den privaten Gebrauch sind die Titel kostenlos, für die kommerzielle Nutzung können Sie eine Lizenz erwerben. Ab 9,99 Euro bekommen Sie eine Lizenz für die Verwendung auf YouTube. In der Rubrik “Musik für Videos” haben Sie die Möglichkeit, nach Musik mit der passenden Stimmung zu suchen.

DigCcmixter: Hier finden Sie um die 1100 überwiegend elektronische Musiktitel für die nicht-kommerzielle Nutzung. Die Interpreten können die Stücke hier selbst hochladen. Für kommerzielle Zwecke können sie aus 4000 Titeln wählen. Der Komponist des Titels muss allerdings in den Credits genannt werden. Die Plattform stellt zudem Informationen über die Künstler zur Verfügung und macht Vorschläge zu ähnlichen Musikstücken. 

Evermusic: Auf Evermusic können Sie zwischen Tracks wählen, die kostenlos und lizenzfrei zur kommerziellen und nichtkommerziellen Nutzung zur Verfügung stehen. Die Titel sind nach Genre sortiert und können auch auf YouTube oder Facebook veröffentlicht werden. Allerdings wird auch hier um die Angabe des Komponisten-Namen gebeten. 

Audeeyah: Auf diesem Portal bekommen Sie GEMA-freie Musik zum Download. Auch hier muss bei der Verwendung angegeben werden, von wem das Musikstück stammt. Audeeyah arbeitet mit CC-Lizenzen, in denen genau nachzulesen ist, unter welchen Bedingungen und für welche Zwecke die Musikstücke verwendet werden dürfen. 

Musopen: Eine Anmeldung genügt, um sich Stücke von verschiedenen Komponisten runterzuladen. Hier finden Sie große Auswahl an Titeln von klassischen Komponisten wie Mozart, Bach oder Beethoven. Die Musiktitel sind nach Genre oder Künstler sortiert. 


Anbieter für hochwertige Musik für Ihre Videoproduktion

Professionelle Videoproduktionen greifen meist auf große Plattformen mit einer riesigen Auswahl an Musikstücken zurück. Einige stellen wir im Folgenden vor. 

Epidemic Sound: Die Plattform bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Tracks und Musikstücke. Gut sortiert, kann man sich entweder durch verschiedene Genres oder Moods klicken – von Acoustic über 1980er Pop bis Walzer-Titel. Um Zugriff auf die Datenbank zu erhalten, müssen Sie ein Abo abschließen. Sie können zwischen dem “Personal”-Modell für 13 Euro im Monat, dem “Commercial”-Paket für aktuell reduzierte 49 Euro im Monat und dem “Custom”-Modell wählen. 

Premiumbeat: Die Plattform gehört zu Shutterstock und bietet die Möglichkeit, den richtigen Track für das eigene Video in den Collections, den Genres oder den Moods zu finden. Premiumbeat bietet zwei Preismodelle: Das Standard-Modell für 49 Dollar, in dem Sie Videos mit den Musiktiteln im Web teilen können und auch für Corporate Videos nutzen dürfen. Lediglich die Werbung ist ausgeschlossen. Mit dem Premiummodell für 199 Dollar können Sie die Musikstücke auch für werbliche Zwecke nutzen. 

Shutterstock Musik: Neben Fotos, Videos und Audio bietet Shutterstock auch Musikstücke zum Download an. Stücke aus dem Musikarchiv können auf YouTube und in Podcasts genutzt werden. Mit der Standardlizenz für 49 Euro können Sie die Stücke im Web und für Podcasts sowie am Point-of-Sale – also an einer Verkaufsstelle wie einem Laden oder Online-Shop – nutzen. Die Nutzungsrechte für Filme, TV- und Radiosendungen und die Werbung in diesen Medien sind erst in der erweiterten Lizenz für 399 Euro enthalten. 

Audiohub: Mit der Standardlizenz für 19 Euro für ein einzelnes Projekt, kann dieses überall veröffentlicht und verkauft werden. Die Extended License bietet die Möglichkeit, einen Song in beliebig vielen Projekten des Lizenznehmers zu verwenden. Dieses Modell kostet 49 Euro. 

Artlist: Auf der Startseite von Artlist können Sie direkt durch Songvorschläge scrollen, um einen Eindruck vom Angebot der Website zu bekommen. Mit einem Probe-Account haben Sie die Möglichkeit, Song Previews mit Wassermarke herunterzuladen und eine eigene Seite mit Musik – ihre private “Artlist” sozusagen – zu organisieren. Das Abo für Musik kostet 16,60 Dollar monatlich und bietet eine Musiklizenz mit unbeschränkter Nutzungsdauer. Zudem können Sie ein Abo für Soundeffekte (25 Dollar) oder Musik und Soundeffekte (12,41 Dollar) abschließen. 


Fazit

Die vorgestellten Websites für Musik und Soundeffekte für Videos sind lediglich Empfehlungen und Vorschläge aus unserer Arbeitspraxis. Es gibt noch eine Vielzahl weiterer Seiten, die Musiktitel für den Einsatz in der Videoproduktion anbieten. Hiermit haben Sie aber bereits ein paar gute Anhaltspunkte, wenn es darum geht, den passenden Track für Ihr Video zu finden. Und denken Sie daran: Machen Sie sich mit den Lizenzvereinbarungen vertraut, um Verstöße gegen das Urheberrecht zu vermeiden und auf der sicheren Seite zu sein. 

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Über den Autor

Julia Bellan

Julia Bellan studierte Medienwirtschaft und Journalismus an der Jade Hochschule Wilhelmshaven und entdeckte dort ihre Leidenschaft für das Schreiben. Als Redakteurin bei Pictima setzt sie alles daran, die Welt der Video-Branche aus allen Blickwinkeln zu betrachten und ihre Entdeckungen in unterhaltendem, aber informativem Content aufzubereiten.

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