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Was ist ein Recruiting-Video? 

Bei einem Recruiting-Video handelt es sich um ein modernes Kommunikationswerkzeug für die Personalgewinnung. Es zielt vor allem darauf ab, das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber vorzustellen und sich damit von anderen Marktteilnehmern abzuheben. Ein solches Video unterscheidet sich insofern von einem Werbe- oder Imagefilm, als dass es hier vor allem um die interne Darstellung des Unternehmens und der Mitarbeiter geht.

Ziel ist es, mögliche Bewerber für den Betrieb und die dortigen Aufgaben zu begeistern. Der Videocontent muss also interessante und authentische Einsichten in das Unternehmen geben, zum Beispiel Interview-Sequenzen mit der Geschäftsführung und den Mitarbeitern, Einblicke ins Büro bzw. die Arbeitsstätte, sowie ein attraktives Standort-Portrait.

Letztes Jahr haben wir mit der Firma NR Metallbau ein Recruiting-Video gedreht, das sich vor allem an neue Mitarbeiter und Auszubildende richtet.
Ein Mitarbeiter berichtet aus erster Hand von seinen Erfahrungen im Unternehmen, wodurch eine persönliche Bindung zum Zuschauer aufgebaut wird.

 

Die Vorteile von Videocontent im Recruiting

Das menschliche Gehirn reagiert nachweislich stärker auf Bewegtbilder als auf Text. Hintergrund ist unsere multisensorischen Rezeption, also die Wahrnehmung mit mehreren Sinnen. 83 Prozent der Inhalte werden über die Augen wahrgenommen und 11 % über die Ohren. Je mehr Sinne angesprochen werden, desto mehr Informationen bleiben uns im Gedächtnis.

Im selben Gehirn-Areal, in dem Bilder verarbeitet werden, treffen wir auch Entscheidungen. Diese sind meist emotionsgesteuert. Es ist daher ratsam, auf emotionale Trigger und weniger auf eine reine Fakten-Präsentation zu setzen. Ein Recruiting-Film sollte authentisch und persönlich sein und die Arbeitsatmosphäre im Unternehmen positiv widerspiegeln.

 

Beispiele für gelungene Recruiting-Videos

Ein Spezial-Beispiel für Recruiting-Filme sind zum Beispiel Azubi-Videos, mit denen gezielt junge Mitarbeiter angesprochen werden. Hier geht es darum, sich als lukrativer Arbeitgeber für den Karriereeinstieg darzustellen. Dazu braucht es eine gute dramaturgische Mischung aus Fakten, atmosphärischen Bildern und persönlichen Einblicken. Letztere lassen sich am besten über Interviews, in diesem Fall mit angestellten Azubis, einfangen. Auch ein Follow-Me-Around mit einem Protagonisten bietet sich an, um das Unternehmen und die Tätigkeiten in der Ausbildung vorzustellen. Bedenken Sie, dass gerade die junge Zielgruppe, die in einer schnelllebigen, digitalisierten Welt aufwächst, hohe Ansprüche an die Kreativität Ihres Videos stellt. 

Im folgenden Azubiclip, den wir mit den jungen Auszubildenden der Techniker Krankenkasse gedreht haben, wurde ein schlichtes Interview-Setup gewählt. Kleine Animationen und Emojis gestalten das Video unterhaltsam und  bewirken darüber hinaus, dass die wichtigsten Zahlen und Fakten im Kopf des Zuschauers gefestigt werden.

 

In einem Mitarbeiterfilm oder auch Karrierefilm werden Mitarbeiter aus unterschiedlichen Abteilungen vorgestellt. Auch Themen wie Karrierechancen, Incentives oder Work-Life-Balance können hier platziert werden. So bekommen Interessenten einen ersten Eindruck, ob sie mit der Unternehmenskultur sympathisieren. Für eine vielseitige Darstellung einzelner Abteilungen bietet sich eine Video-Reihe aus mehreren Clips an. 

Bei unserem Filmprojekt mit FreeNow haben wir eine Video-Reihe mit verschiedenen Einzelportraits der Mitarbeiter produziert und diese nicht nur bei der Arbeit und ihrer Freizeit begleitet. Ziel ist es nicht nur den Job, sondern den Menschen als Individuum mit beruflichen und privaten Bedürfnissen darzustellen. Durch Storytelling wird dem Zuschauer ein authentisches und erstrebenswertes Lifestyle-Gefühl vermittelt.

 

Analyse der Zielgruppe

Mit Recruiting-Videos reagieren Arbeitgeber auf die immer größer werdende Nachfrage an Videoinhalten im Netz. Die Konzeption und Produktion eines solchen Films hat potenzielle Bewerber im Blick und sollte sich daher in dem Appell und der Ästhetik ganz nach der jeweiligen Zielgruppe richten. Ehe ein Unternehmen also mit der Produktion des Recruiting-Videos beginnen kann, sollte die Zielgruppe definiert und analysiert werden. 

Nur wer die individuellen Motive und Ambitionen seiner Zielgruppe kennt, kann diese auf Augenhöhe ansprechen und als attraktiver, bedürfnisorientierter Arbeitgeber hervorstechen. Durch die digitale Reizüberflutung, der sich oft gerade junge Menschen ausgesetzt sehen, ist es für Unternehmen schwerer denn je, deren Aufmerksamkeit zu generieren. Entscheidend ist, dass das Video die Zuschauer bereits in den ersten paar Sekunden catched. Darüber hinaus ist die Platzierung auf den richtigen Kanälen von besonderer Bedeutung.

 

Die richtige Plattform finden

Wo das Video zu finden ist, sollte im Idealfall schon vor der Videoproduktion entschieden oder wenigstens diskutiert werden. Dies ermöglicht einen passgenauen Zuschnitt auf das jeweilige Format (zum Beispiel Instagram-Stories). Gleichzeitig können neben dem Hauptfilm diverse Abformate konzeptioniert werden, welche Sie auf YouTube, Facebook oder auf Jobbörsen veröffentlichen können.

Ist die Zielgruppe definiert, sollte noch vor der Videoproduktion entschieden werden, wo das Video am Ende zu finden sein soll. Um gezielt Zielgruppen zu erreichen, muss das Recruiting-Video nämlich auf unterschiedlichen Kanälen veröffentlicht werden, mit dem Ziel die Aufmerksamkeit von möglichst vielen Bewerbern zu garantieren. Hierbei kann es sich um die eigene Webseite, soziale Medien oder Jobportale wie Indeed, Stepstone und Co. handeln. Ein Recruiting-Video, das als Teil einer Marketingkampagne in den sozialen Netzwerken angeboten wird, sollte hierbei selbstverständlich anders aufgebaut sein als ein Video, das langfristig auf einer Karriereseite integriert wird. 

Die Website ist grundsätzlich eine erste Anlaufstelle für Suchende, die bereits eine mehr oder wenige konkrete Vorstellung von dem Unternehmen haben und sich über Karrieremöglichkeiten informieren wollen. Das Recruiting-Video sollte hier vor allem Fakten zur ausgeschriebenen Stelle liefern.

Anders sieht es hingegen bei einer Social Media Kampagne aus, mit der Sie ebenfalls Menschen erreichen, die Ihr Unternehmen eventuell noch gar nicht kennen. Hier kann es sinnvoller sein, den Fokus auf das eigene Image und die Arbeitgebermarke zu legen.

 

Recruiting-Videos auf Social Media

Instagram, Facebook, YouTube oder auch TikTok werden neben klassischen Business-Netzwerken immer relevanter für das HR-Marketing. Die Social-Media-Recruiting-Kampagne von der Charité Berlin zum Beispiel zeigt wie mit einfachen, aber ausdrucksstarken Bilder und kurzen Videoclips die Vielfalt an Arbeitsplätzen dargestellt werden kann. So kann in den sozialen Netzwerken schnell eine große Reichweite erzielt werden. 

Bildschirmfoto eines Instagram Beitrags der Charité Berlin vom. 07.07.2020
Instagram Beitrag der Charité Berlin vom 07. Juli 2020

 

Bildschirmfoto eines Instagram Beitrags der Charité Berlin
Instagram Beitrag der Charité Berlin vom 07. Juli 2020

 

Was ist bei der Videoproduktion wichtig?

  • Ein spannender Einstieg  in das Video ist besonders ausschlaggebend. Dabei ist von provokant und lustig bis hin zu erschreckend und mutig vieles möglich. Der ausgewählte Ansatz muss jedoch zur Kultur des Unternehmens passen.
     
  • Die Wahl der Protagonisten ist ebenfalls von Bedeutung. Auf Basis der jeweiligen Zielgruppe sollte entschieden werden, welche Geschichten und Mitarbeiterportraits am besten funktionieren. Prüfen Sie bereits vor der Videoproduktion, wie gut die ausgewählten Protagonisten vor der Kamera performen. Gleichwohl ist es ratsam, auch die Vielfalt unter Ihren Mitarbeitern hervorzuheben.
     
  • Negative Aussagen gehören nicht in das Recruiting-Video. Authentisch und ehrlich hingegen wirkt es, wenn ein Mitarbeiter erklärt, dass die Diskussion und Lösung von Problemen zur positiven Unternehmenskultur gehört.
     
  • Achten Sie auf eine professionelle aber auch realistische Darstellung der Räumlichkeiten. Soll das Video in den eigenen Büroräumen gedreht werden oder passt ein Dreh im Freien besser? Welche Stimmung wollen Sie vermitteln? 
     
  • Sollten Sie ihr Recruiting-Video in die Hände einer professionellen Videoproduktionsfirma geben, ist es wichtig, die eigenen Ideen zu kommunizieren. In Abstimmung erstellen die Producer ein passendes Storyboard und drehen nach einem mit Ihnen abgestimmten Plan. 
     
  • Zum Schluss sollten die Verwaltungs- und die Nutzungsrechte des Videos beachtet werden. Dabei ist der Datenschutz bei dem Dreh des Recruiting-Videos ein entscheidendes Thema. Hierbei müssen die Mitarbeiter unterwiesen werden, ihre schriftliche Zustimmung erteilen und erfahren, auf welchen Plattformen mit dem Video geworben wird.


Fazit


Ein gutes Recruiting-Video zeichnet sich durch persönliche Geschichten und szenische Einblicke in Ihr Unternehmen aus. Harte Fakten sollten hier lediglich eine untergeordnete Rolle spielen. Ziel ist vielmehr, ein Gefühl für das potentielle Arbeitsumfeld zu vermitteln. Die Zielgruppendefinition, die Wahl der passenden Protagonisten, sowie die Nutzung der richtigen Plattform sind entscheidend für den strategischen Einsatz des Videos.
Hoffentlich konnten wir mit dieser Anleitung zum Thema Recruiting-Videos schon einige Ihrer Fragen beantworten. Wenn etwas unklar ist oder Sie Hilfe bei der Konzeption ihres Recruiting-Videos benötigen, sprechen Sie uns sehr gerne an. Wir freuen uns von Ihnen zu hören!

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