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Letzte Aktualisierung: 12.03.2019
Lesezeit: 4 Minuten
Zusammenarbeit von AGF und YouTube – Die ersten Ergebnisse zum Bewegtbildkonsum
Daten über den Medienkonsum der Deutschen gibt es reichlich. Ergebnisse über den Bewegtbildkonsum von TV und YouTube, die aus einem einzigen Forschungsprojekt mit festen Erhebungsstandards kommen, das ist neu. Die AGF Videoforschung hat sich dieser Aufgabe angenommen und präsentiert erste Ergebnisse aus der Zusammenarbeit mit YouTube.
Seit April 2015 besteht die Zusammenarbeit zwischen der AGF Videoforschung und YouTube. Ziel ist es, die Google-Tochter YouTube in das AGF System zu integrieren, um allen Partnern eine bessere Orientierung des Medienkonsums zu ermöglichen. Nun veröffentlicht die AGF am 06. März 2019 erstmals Ergebnisse aus der Kooperation.
Pro Tag werden 267 Minuten Bewegtbild in Deutschland konsumiert
Die Daten zur Bewegtbildnutzung in Deutschland wurden im Zeitraum zwischen dem 04. Bis 31. Oktober 2018 erhoben. Die Ergebnisse zeigen: Videos haben nach wie vor eine hohe Relevanz in Deutschland. 232 Minuten davon fallen auf die klassisch lineare TV-Nutzung ab, 33 Minuten auf YouTube und zwei Minuten auf andere Bewegtbild-Anbieter. Diese insgesamt 35 Minuten Streaming-Nutzung erfolgen zu 60 Prozent über ein mobiles Endgerät. Für die Untersuchung wurden Nutzer ab 18 Jahren befragt.
Von den 33 Minuten YouTube-Nutzung entfielen drei Minuten auf das Bewegtbild-Angebot der YouTube-Kanäle der im AGF-System berücksichtigten TV-Sender. YouTube ist damit ein wichtiger Verbreitungskanal für klassische TV-Sender. Mit einem Anteil von 12,4 Prozent, an den 267 Minuten Bewegtbildkonsum, liegt YouTube nicht weit hinter den Sendergruppen von ZDF und Prosieben/Sat1 mit knapp 16,9 Prozent.
Es fehlt die Unterteilung in Altersgruppen
Da es sich um die durchschnittlichen Daten aller Erwachsenen ab 18 Jahren handelt, wirken die Daten schwammig. Würde man die Daten auf bestimmte Altersgruppen oder Generationen runterbrechen, würde die Sehdauer auf der Plattform vermutlich die der TV-Sender übersteigen. Schließlich ist aus Ergebnissen aus 2018 bekannt, dass die 14-29-Jährigen weniger als 100 Minuten TV-Inhalte konsumieren.
Das Angebot auf YouTube ist mit mehr als 35.000 Content Ownern und über 75.000 Channels sehr vielfältig. Durch die Integration der Plattform in das AGF-System soll zukünftig eine differenziertere Betrachtung des YouTube-Contents ermöglicht werden. Mit Hilfe von Auditierungen der Prozesse und Daten durch unabhängige Dritte wird sichergestellt, dass die Daten von YouTube die Transparenz- und Gütekriterien der AGF erfüllen. Die Daten stammen aus einer Zensus- und Panelmessung, wie im gesamten Streaming-Projekt der AGF.
Im Erhebungszeitraum konnten insgesamt 443 Content Creator mehr als drei Millionen Streamviews generieren. 12 dieser Creator erreichten sogar über 100 Millionen Abrufe pro Monat.
AGF- und Google-Verantwortliche zeigen sich zufrieden mit den ersten Ergebnissen
AGF-Geschäftsführerin Kerstin Niederauer-Kopf unterstreicht die Bedeutung der Kooperation mit YouTube: „Für die AGF-Bewegtbildforschung ist es ein beachtlicher Meilenstein, gemeinsam mit YouTube die jetzige Stufe erreicht zu haben. Alle Beteiligten wissen, dass wir an diesem international einzigartigen Projekt beständig arbeiten müssen, um die differenzierte Nutzung der Plattform unter den sich dynamisch verändernden technologischen Entwicklungen bestmöglich abzubilden. Ziel der AGF ist es, YouTube ganz im Sinne eines gemeinsamen Marktstandards als verlässlich transparenten Partner im AGF-System auszuweisen.“
Auch Dirk Bruns, Head of Video Sales bei Google Deutschland bestätigt: „Wir sind sehr stolz, gemeinsam mit der AGF Videoforschung erste Ergebnisse zur Verfügung zu stellen, und hoffen, dass Branchenvertreter aus weiteren Ländern dem Beispiel der AGF folgen. Google bekennt sich seit langem zu transparenten Messungen und die präsentierten Daten verdeutlichen die Relevanz der Plattform YouTube – sowohl für Bewegtbild-Nutzer, die Werbeindustrie als auch unsere Content-Partner.“
Das weitere Vorgehen
Die ersten Ergebnisse zeigen, dass YouTube das Angebot für Nutzer ergänzt und Bewegtbildanbietern eine weitere Distributionsplattform bietet. Im Gegensatz zu TV hat YouTube eine besondere Angebotsstruktur – Contentowner bzw. Contentcreator wie auf YouTube gibt es im linearen Fernsehen in der Form nicht. Allerdings sind nicht alle verfügbaren Inhalte bei YouTube mit Werbung belegbar. Der nächste Schritt der Zusammenarbeit ist die Erstintegration von YouTube in die standardisierten Auswertungssysteme der AGF. Zunächst wird die Bewegtbild-Nutzung untersucht, anschließend der Ausweis der vermarktbaren Inhalte im Fokus des Projekts.
Fazit
Damit Marketer wirklich stichhaltige Thesen aus den Ergebnissen ableiten können, bedarf es einer Aufteilung in Altersgruppen. Wie Sie bereits aus meinem vorherigen Artikel über die verschiedenen Ansprüche und Interessen der Generationen Babyboomer bis „GenZ“ wissen: Diese wollen ganz individuell angesprochen werden. Man kann nicht leugnen, dass besonders die jungen Generationen mehr auf YouTube unterwegs sind. Die Videoproduktion für YouTube lohnt sich für Marken in jedem Fall.
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Weiterführende Informationen
https://www.agf.de/agf/presse/pressemitteilungen/?name=pm_06032019
https://onlinemarketing.de/news/gute-quoten-youtube-tv-sender-konkurrenz?utm_source=feed&utm_medium=reader
Julia Bellan
Julia Bellan studierte Medienwirtschaft und Journalismus an der Jade Hochschule Wilhelmshaven und entdeckte dort ihre Leidenschaft für das Schreiben. Als Redakteurin bei Pictima setzt sie alles daran, die Welt der Video-Branche aus allen Blickwinkeln zu betrachten und ihre Entdeckungen in unterhaltendem, aber informativem Content aufzubereiten.
