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3D ist eine Abkürzung für dreidimensional und ein Synonym für die räumliche Darstellung von Körpern. Meistens werden für die Darstellung die Dimensionen Länge, Breite und Höhe einbezogen. Den Gegensatz dazu bilden zweidimensionale (2D) Objekte, die in einer Ebene liegen und nur zwei Dimensionen einbeziehen. 


3D gibt es auf zwei verschiedene Art und Weisen

In Videos und Filmen können wir zwischen zwei verschiedenen Arten von 3D unterscheiden: Zum einen das 3D-Design, durch das Objekte oder ganze Welten virtuell animiert werden. Diese dreidimensionalen Videos können fotorealistisch und täuschend echt aussehen. Gleichzeitig können sie unsere Vorstellungskraft herausfordern und unwirkliche Dinge darstellen. So wie die 3D-Animationen von Randy Cano:

 

Die andere Art von 3D ist die, die wir aus dem Kino oder dem Home-Entertainment kennen. Mithilfe von 3D-Brillen schafft es der 3D-Effekt in Filmen, dass wir uns als Teil des Geschehens wahrnehmen. Objekte scheinen auf uns zu zukommen, es scheint, als könnten wir sie berühren. Diese beiden Arten von 3D lassen sich selbstverständlich auch verbinden. Der Film „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ ist dafür das beste Beispiel: Der gesamte Film ist aufwendig und fotorealistisch in 3D animiert und wurde zudem im Kino mit dem 3D-Effekt gespielt. 


3D in der Videoproduktion – Wie funktioniert das eigentlich?

Im 3D-Design werden die Bewegungen eines Objektes im dreidimensionalen Raum erzeugt. Es kann gedreht und verschoben werden, wie ein reales Objekt. Beim Erstellen einer 3D-Animation werden (nachdem das Storyboard abgenommen wurde) die folgenden Schritte durchlaufen: 

  1. Animatic: Das Animatic ist eine erste grobe Animation der Illustrationen aus dem Storyboard, um ein Gefühl für das Timing und die Bewegungen zu bekommen. 
  2. 3D-Modeling: Die Objekte und die Umgebung werden modelliert. Je nachdem, wie nah die (virtuelle) Kamera an ein Objekt heranfährt, muss es entsprechend detailliert modelliert werden. 
  3. Texturing: In diesem Schritt werden Objekte und Umgebung sozusagen „bekleidet“. Dazu werden zweidimensionale Bilder auf die dreidimensionalen Objekte gelegt und angepasst. Anschließend werden Farbe, Design und Texturen bearbeitet. 
  4. Rigging: Das Rigging ist ein wesentlicher Schritt in der Animation. Hier wird ein sogenanntes Skelett (Rig) aus Bones (Knochen) oder Joints (Gelenken) erstellt, das bestimmt, wie die Teile des Polygonnetzes (Mesh) bewegt werden können.
  5. Animation: In diesem Schritt werden die Objekte Frame für Frame manipuliert. Das Timing ist hier besonders wichtig, damit die Bewegungen natürlich aussehen und beispielweise ein Prozess korrekt dargestellt wird. 
  6. Licht, Kamera, Rendering: In den letzten Schritten der 3D-Animation werden die passenden Lichtverhältnisse geschaffen sowie Kameraperspektive und Kamerafahrten eingestellt. Anschließend wird die Animation gerendert, d.h. alle Informationen aus den Rohdaten werden zusammengeführt und zum fertigen 3D-Video verarbeitet. 

In einem dreidimensionalen Kinofilm wird dem Zuschauer durch stereoskopische Verfahren ein bewegtes Bild mit einem Tiefeneindruck vermittelt. Die entsprechenden Kameras hierfür werden Stereokameras genannt. Sie haben zwei Objektive nebeneinander mit etwas Abstand integriert, um einen stereoskopischen Effekt zu erzeugen. Durch bestimmte Software lässt sich der Film auch nachträglich konvertieren, um einen 3D-Effekt zu erzeugen. Das Abspielen erfolgt mithilfe eines 3D-Displays. 


Die Vorteile von 3D-Animationen

Wenn Sie eine 3D-Animation erstellen oder erstellen lassen, haben Sie einen wesentlichen Vorteil: Alles ist möglich. Ihrer Kreativität und Vorstellungskraft sind keine Grenzen gesetzt. Sie sind nicht an Gesetze der Physik oder andere Einschränkungen gebunden, sondern können in Ihrer Animation ALLES entstehen lassen. Dinge, die es im echten Leben nicht gibt, können animiert werden. Sie sparen sich die aufwendige Maske, Kostüme und Sets. 

Dieser Spot von Hennessy ist beispielhaft dafür, dass der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind.

 

Zudem lassen sich 3D-Animation (je nachdem, wie aufwendig sie sind) schnell und flexibel gestalten und erstellen. In der schnelllebigen Social-Media-Landschaft ist es wichtig, als Unternehmen schnell zu reagieren und Trends oder Geschehnisse aufzugreifen. Eine Produktion als Realdreh müsste erst geplant und organisiert werden. Eine 3D-Animation lässt sich verhältnismäßig schnell erstellen und schnell verändern. Angenommen, die Farbe eines Autos oder die Haare der Hauptfigur gefallen Ihrem Vorgesetzten nicht: In der Animation kein Problem. (Fast) alles lässt sich verändern. 

Angenommen, Sie wollen einen Werbespot für einen Airbag für Fahrradfahrer produzieren. Das Ganze als Realdreh mit Schauspielern zu drehen und einen Aufprall nachzustellen, wäre ziemlich riskant. Mit 3D-Animationen umgehen Sie solche Risiken. Außerdem kann das Wetter nicht schlecht sein, die Darsteller nicht krank werden und die Tiere im Film machen auch nur genau das, was Sie verlangen. 


Fazit

Da 3D-Animationen inzwischen täuschend echt aussehen, lassen sich damit Realdrehs in vielen Situationen ersetzen. Dadurch sparen Sie unter Umständen Kosten und umgehen Risiken. Die Produktion geht (je nach Details und Umfang) schneller und flexibler. Auch im Bereich der Virtual und Augmented Reality wird 3D eingesetzt. 

Trotzdem werden 3D-Animationen Realdrehs mit echten Schauspielern nie vollständig ersetzen können. Besonders bei der Darstellung von Personen haben wir Menschen ein sehr ausgeprägtes Gespür dafür, ob Bewegung, Gestik und Mimik einer Person realistisch und authentisch aussehen. Diese feinen Bewegungen, die das Menschliche und Authentische ausmachen, lassen sich auch in der 3D-Animation noch nicht eins zu eins nachstellen.

Und auch, wenn das irgendwann der Fall sein sollte: Der Uncanny Valley Effekt wird verhindern, dass wir echte Schauspieler durch 3D-Animationen ersetzen. Der Effekt beschreibt, dass wir künstliche oder simulierte Figuren nicht stärker akzeptieren, wenn sie menschenähnlicher werden. Wir finden sie eher „unheimlich realistisch“, weil wir uns fürchten, irgendwann nicht mehr zwischen echten Menschen und Robotern oder Avataren unterscheiden zu können. Für technische Produktionsabläufe oder Objekte in Bewegung eignet sich der Einsatz von 3D-Animationen aber auf jeden Fall. 

 

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Über den Autor

Julia Bellan

Julia Bellan studierte Medienwirtschaft und Journalismus an der Jade Hochschule Wilhelmshaven und entdeckte dort ihre Leidenschaft für das Schreiben. Als Redakteurin bei Pictima setzt sie alles daran, die Welt der Video-Branche aus allen Blickwinkeln zu betrachten und ihre Entdeckungen in unterhaltendem, aber informativem Content aufzubereiten.

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