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Wir haben einen Imagefilm - und jetzt?

Wenn wir in unserer Videoproduktion eine Anfrage bekommen, geht diese meist von einer Agentur oder einer Marketingabteilung eines Unternehmens aus. Der Auftraggeber erzählt uns von seiner Idee, wir liefern das Konzept für das Video, planen die Produktion und realisieren am Ende ein fertiges Produkt- zum Beispiel einen Imagefilm oder ein Erklärvideo. Wie und wo das Video veröffentlicht wird, entscheidet der Kunde meist im Alleingang. Häufig müssen wir jedoch feststellen, dass nicht alle Unternehmen eine genaue Vorstellung davon haben, wie sie die Videos, die sie aufwändig produzieren lassen, effektiv nutzen. Dabei geht es nicht nur um die Platzierung auf den richtigen Kanälen, sondern auch um interne Kommunikationsbarrieren.

Nur wer’s eingekauft hat, darf auch davon profitieren?

Vor allem in größeren Unternehmen begegnen wir häufig der Problematik, dass einzelne Abteilungen, zum Beispiel Marketing und Vertrieb, zwar theoretisch zusammenarbeiten, in der Praxis jedoch jede Unit für sich agiert. Im schlimmsten Fall liegt der Hunderttausend Euro teure Imagefilm also auf einer lokalen Festplatte des Marketing Managers, während der Vertrieb, das Social Media Team und die interne Kommunikationsabteilung nichtmal wissen, dass ein solcher Film existiert. Warum ist das so? In vielen Unternehmen hat jeder Geschäftsbereich ein eigenes Budget für externe Dienstleistungen. Bezahlt die Marketingabteilung einen Film aus ihrem Topf, so wird der Erfolg des Films (gemessen an Interaktionen, Conversions, etc.) auf das Konto eben dieses Geschäftszweiges verbucht. In der Theorie mag diese Trennung Sinn ergeben, in der Praxis wäre es jedoch klüger, die internen Ressourcen zu bündeln, um auch beim Einkauf von Content bestmögliche Preise zu erzielen. Hierfür müssen sich die jeweiligen Units zunächst darüber klar werden, was das übergeordnete Kampagnen- oder Unternehmensziel ist und welche Art von Content in den jeweiligen Geschäftsbereichen gebraucht wird. 

 

Welche Abteilung braucht eigentlich welche Art von Videos?

Schauen wir uns das Ganze anhand eines Beispiels an: Ein Content Manager eines Elektronikhändlers gibt ein Produktvideo in Auftrag, mit dem er ein neues Smartphone im Onlineshop bewerben kann. Hierfür braucht es ein paar Studioaufnahmen, eventuell mit Voiceover. Das Ganze soll kurz und anschaulich sein und nur die wichtigsten Hardfacts des Produktes enthalten. 

Die Marketingabteilung hat es sich zur Aufgabe gemacht, neue Zielgruppen für das Smartphone zu begeistern. Sie ermittelt mögliche Touchpoints, über die sie Kunden erreichen wollen. Da es sich um ein sehr robustes Smartphone handelt, ist es besonders gut für Outdooraktivitäten geeignet. So lassen sich zum Beispiel Videos Ads im Kontext mit anderen Outdoorprodukten platzieren.

Im Vertrieb hat man bereits eine konkrete Vorstellung davon, wer als potentieller Käufer des Smartphones in Frage kommen würde und kann so maßgeschneiderte Use Cases präsentieren. Auch hier sind Videos extrem hilfreich, weil sie dabei helfen, konkrete Alltagssituationen für den Gebrauch des Produktes zu veranschaulichen. 

Der Kundenservice wiederum plant seinen FAQ-Bereich durch Tutorials zu erweitern, mittels derer die Smartphone-User sich die wichtigsten Fragen selbst beantworten können. 

Wie wir sehen, gibt es viele verschiedene Einsatzgebiete für Videos für ein und dasselbe Produkt! Warum kann es sinnvoll sein, eben diese Anforderungen zu bündeln und im Rahmen eines Projektes zu verarbeiten?

 

  • Ein Videopartner für alle 

Es ist nicht unüblich, dass große Unternehmen mit vielen verschiedenen Agenturen und Dienstleistern zusammenarbeiten. Bei Großprojekten kann dies durchaus notwendig und sinnvoll sein. Geht es jedoch um eine konkrete Kampagne, zum Beispiel den Launch eines neuen Produktes, so hat unsere Erfahrung gezeigt, dass es häufig schneller und unkomplizierter ist, alles aus einer Hand produzieren zu lassen. Wenn also von vornherein feststehen sollte, dass Sie mehrere Videos brauchen, berücksichtigen Sie dies bei der Auswahl Ihres Videopartners, indem Sie gleich zu Anfang nach personellen und technischen Ressourcen fragen. Handelt es sich bei der von Ihnen gewählten Produktionsfirma um Experten für Realdreh oder können Sie auch Animationsfilme produzieren? Hat sie bereits Referenzen im Bereich Imagefilm oder wurden bislang ausschließlich Eventfilme produziert? Diese Fragen sollten Sie sich vor der Auswahl des richtigen Partners stellen. Ist die Wahl getroffen und haben sie positive Erfahrungen mit dem Auftragnehmer gemacht, muss nicht jede Abteilung erneut auf die Suche gehen.

 

  • Produktionskosten senken

Produktionskosten entstehen auf vielen verschiedenen Ebenen. Da wären die Tagessätze des Drehteams, der Schauspieler und Producer. Darüber hinaus fallen Kosten für die Erstellung des Konzeptes und die Postproduktion an. Weiter gibt es Verwertungsgebühren, zum Beispiel für die kommerzielle Nutzung externer Einkäufe wie Musik und Sprecher. Je mehr Videos gewünscht sind, umso mehr Aufwand und Kosten entstehen dadurch natürlich. Dennoch werden die Videos im Verhältnis günstiger, wenn sie nicht alle einzeln in Auftrag gegeben werden. So kann der Schauspieler, der am Vormittag den Produkttester gespielt hat, am Nachmittag einen Off-Text für ein Animationsvideo einsprechen und muss dafür nicht zwangsläufig mehr Gage verlangen. Genauso verhält es sich mit dem Kameramann, für den es keine Rolle spielt, ob er nach den Studioaufnahmen noch weitere Shots im Freien aufnimmt. Auch die Konzepter können effizienter arbeiten, wenn sie wissen, dass neben dem Produktvideo auch noch ein Tutorial gewünscht ist. Sprechen Sie also vorab mit dem Producer über Ihre Wünsche, sodass dieser die Möglichkeit hat, den Produktionsablauf so kosteneffizient wie möglich zu planen.

 

  • Prozesse beschleunigen

Eine Filmproduktion erfordert viel Organisation, von der Auswahl der Drehlocation bis zum letzten Feinschliff beim Colourgrading. Je mehr Feedbackschleifen Sie dabei sparen können, umso besser. Wenn Sie mehrere Videosequenzen in Auftrag gegeben haben, bietet es sich an, ein fertiges Video, mit dem Sie zufrieden sind, als Referenz für alle weiteren Clips zu nutzen. Die Postproduktion kann dann mehrere Videos auf einmal nach demselben Muster bearbeiten und Ihnen zur Freigabe schicken.

Auch bei der Konzeption lässt sich Zeit sparen, wenn Sie gleich zu Anfang wissen, wofür Sie die Videos brauchen. Ein klassisches Beispiel sind 30 bis 60-sekündige Cutdowns für Social Media: Wird die Kurzversion gleich zu Beginn mitgedacht und getextet, müssen Sie keine zusätzliche Zeit und Kosten dafür einkalkulieren. 

Dasselbe gilt für YouTube-PreRolls und andere Video Ads. Bei diesen müssen Sie lediglich mit zusätzlichen Lizenzgebühren für die werbliche Nutzung rechnen. 

 

Fazit

Wir halten fest: Es gibt viele verschiedene Funktionen, die ein Video erfüllen kann. 
Das jeweilige Konzept hängt sowohl vom Kampagnenziel als auch dem Kanal und der Zielgruppe ab. Demzufolge benötigen Unternehmen mit diversen Kommunikationszielen eine breitere Palette an Videocontent. Es empfiehlt sich, die Produktion als Gesamtprojekt zu sehen, auch wenn verschiedene Units unterschiedliche Arten von Videos brauchen. So können Zeit und Kosten bei der Umsetzung gespart werden.
Daher ein Plädoyer an alle Groß- und mittelständischen Unternehmen: verabschieden Sie sich beim Thema Video von Ihren Silo-Strukturen und tauschen Sie sich aktiv mit Kollegen aus anderen Abteilungen aus. Fragen Sie nach, welche Videoprojekte in Planung sind beziehungsweise ob Interesse an einer Zusammenarbeit bei der nächsten Kampagne besteht. 
Vielleicht wollen Sie auch schon länger Ihren Video Content ausbauen, wissen aber nicht, wie und wo Sie anfangen sollen. Hier finden Sie unseren aktuellen Vortrag zum Thema skalierbares Video Marketing.
Nutzen Sie gerne auch unser Kontaktformular, um ein unverbindliches Beratungsgespräch mit uns zu vereinbaren.

Über den Autor

Susanne Brand

Susanne Brand studierte Journalismus und Medienkommunikation in Köln und Hamburg und arbeitete währenddessen für verschiedenen Online- und Fernsehredaktionen. Ihr Herz schlägt für kreativen Content, sei es in Form von Blog-Artikeln, Social- oder Crossmedia-Kampagnen. Bei Pictima arbeitet sie seit Februar 2020 als Online Marketing Managerin.

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