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Die Social Media Plattformen für Unternehmen im Überblick 

Social Media Plattformen sind längst nicht mehr nur etwas für private Anwender: Unternehmen nutzen inzwischen vermehrt die sozialen Netzwerke, um Markenbekanntheit zu generieren und Feedback von Nutzern zu bekommen. Allein ein Drittel aller Instagram Stories stammt von Unternehmen. Die folgenden Social-Media-Kanäle sind Möglichkeiten, Ihrer Video-Marketing-Strategie einen Boost zu geben. 

 

1. YouTube

Die Videoplattform YouTube generiert täglich 3 Millionen Klicks und hat eine Milliarde User weltweit. In Deutschland verzeichnet die Social Media Plattform 35 Millionen Nutzer. Genaue Zahlen, wie viele dieser Anwender tatsächlich aktiv sind und selbst Videos produzieren, gibt es nicht. Schätzungen gehen von circa sechs Millionen Usern aus. 

Das demografische Spektrum der YouTube Nutzer ist groß: 92 Prozent der Teenager in Deutschland, 70 Prozent der 30 bis 40-Jährigen und sogar noch ein Drittel der 60 bis 69-Jährigen sind regelmäßig auf YouTube unterwegs.

Auf YouTube können vor allem längere Formate gut vermarktet werden. Video-Serien können die Zuschauerbindung erhöhen, wenn sie interessant aufbereitet sind und einen Mehrwert bieten. Die Agentur fischerAppelt stellte in einer Studie unter Social Media Usern zwischen 16 bis 50 Jahren fest, dass 63% der Befragten sich am liebsten Videos von YouTubern anschauen. 

Auf Basis dieser Erkenntnis müssen Unternehmen und Marken lernen, Zugang zur Zielgruppe zu bekommen. Während vor allem Teens über YouTuber erreicht werden können, sind Nutzer in ihren 20ern schwerer zu erreichen, interessieren sich aber mehr für Content von Unternehmen und Marken. Zudem wurde herausgefunden, dass Frauen resistenter und schwerer mit subtilen Markenbotschaften zu erreichen sind als Männer.

 

2. Facebook

Weltweit hat Facebook über 2 Milliarden aktive Nutzer. Allein in Deutschland sind es inzwischen 32 Millionen User. 67 Prozent der Teenager in Deutschland verwenden Facebook. Beliebter ist das soziale Netzwerk bei 20-29-Jährigen, von denen 88 Prozent die Plattform nutzen und damit den Spitzenreiter unter den Altersgruppen bilden. Ab 30 Jahren nimmt die Facebook-Nutzung zwar ab, ist aber nach YouTube die am zweithäufigsten genutzte Social Media Plattform. Auch in der Altersgruppe 50-59-Jahre sind noch 53 Prozent der Social Media Nutzer auf Facebook aktiv. 

Für eine erfolgreiche Videovermarktung auf Facebook muss das Nutzerverhalten verstanden werden: Facebook User scrollen durch den Newsfeed und schauen sich Videos auch ohne Ton an. Die Storyline des Videos sollte also auch tonlos funktionieren und mit Untertiteln arbeiten. 

Zudem erzielen vertikale Videos im 4:5 Format auf Facebook die höchste Reichweite und am meisten Engagement. Sie füllen den Bildschirm fast vollkommen aus und ziehen so mehr Aufmerksamkeit auf sich. Es lohnt sich außerdem, das Video auf Facebook hochzuladen, statt den YouTube Link zu teilen. Ein direkt zugängliches Video wird eher angeklickt, als eines, das die Anwender auf andere Social Media Plattformen weiterleitet. 

 

3. Instagram

Die ursprüngliche Fotoplattform hat sich inzwischen zu einem Hybrid aus audiovisueller Plattform und Microblog entwickelt. Weltweit gibt es rund 500 Millionen Instagram User, in Deutschland wurden im August 2017 15 Millionen aktive Nutzer verzeichnet. Mit der Social Media Plattform wird vor allem ein junges Publikum erreicht: 83 Prozent der deutschen Nutzer sind unter 35 Jahre alt, 60 Prozent davon unter 25 Jahre. Insgesamt 36 Prozent der 16-29-Jährigen in Deutschland sind Instagram-User. 

Wer auf Instagram erfolgreich sein möchte, muss sich mit den Besonderheiten der Plattform auseinandersetzen: Auf Instagram geht es um die Ästhetik. Die Nutzer erwarten hochwertigen, attraktiven Content, der schön anzusehen ist. Glaubwürdigkeit und Authentizität stehen im Hintergrund. Das Profil eines Unternehmens sollte gepflegt werden und einem roten Faden folgen – inhaltlich sowie optisch. 

Durch die Einführung von Instagram Stories ist die Social Media Plattform noch attraktiver für werbende Unternehmen geworden. Neben Produktplatzierungen und Affiliate-Marketing können auch Werbespots zwischen den Stories geschaltet werden. Dieses Potential haben auch die 15 Millionen Unternehmen erkannt, die inzwischen auf Instagram aktiv sind.

Seit Juni 2018 gibt es zudem ein neues Feature, das YouTube Konkurrenz machen soll: Instagram TV (IGTV). Das Besondere ist, dass nur vertikale Videos möglich sind, die den gesamten Smartphone-Screen ausfüllen und eine maximale Dauer von 60 Minuten haben. Ein wesentlicher Unterschied zu den 15-sekündigen Videos in Instagram Stories oder den maximal eine Minute langen Videos im Feed. IGTV richtet sich primär an Influencer und Creator, aber auch Unternehmen können das neue Feature für sich nutzen und ihre Videovermarktung anpassen. Für IGTV sollte Content kreiert werden, der auf die Zielgruppe und den steigenden Konsum von Bewegtbild am Smartphone angepasst ist. Durch die Integration von Teasern für IGTV Videos im Instagram Feed können Creator nun auch Nutzer erreichen, die IGTV vorher nicht genutzt haben. 

 

4. Twitter

Der Microbloggingdienst Twitter hat weltweit rund 317 Millionen aktive User, circa zwölf Millionen davon in Deutschland. In der Altersgruppe 14 bis 39 twittern gut 30 Prozent der Social Media Nutzer. In den älteren Altersgruppen sinkt die Twitter-Nutzung auf 16-20 Prozent. 

Videos auf Twitter sind durchaus beliebt. Wie die Nutzer Videos auf Twitter konsumieren, unterscheidet sich wesentlich vom Konsum auf YouTube. Während 63 Prozent der User auf der Videoplattform konkret nach Videos suchen und nur 20 Prozent sich die Video-Vorschläge ansehen, schauen sich 70 Prozent der Twitter Nutzer Videos an, die in ihrer Timeline auftauchen. Nur elf Prozent suchen auf Twitter nach bestimmten Videos. 

Zudem stellte das Unternehmen in einer Studie fest, dass 37 Prozent seiner User Interesse an mehr Videos von Marken hat. Unternehmen können so durch Videovermarktung ihre Bekanntheit steigern und potentielle Neukunden gewinnen.

 

5. Snapchat

Obwohl Snapchat genau genommen ein Instant-Messaging-Dienst ist, wird er aus Marketingsicht meistens in die Kategorie „Social Media“ eingeordnet. Der Dienst ist besonders beliebt bei Jugendlichen: 51 Prozent der Snapchat-User sind zwischen 16 und 24 Jahre alt. Von den 25-34-Jährigen nutzen 32 Prozent Snapchat. Im März 2018 verzeichnete Snapchat 187 Millionen aktive Anwender, davon mindestens 10 Millionen in Deutschland.

Anders als auf der Social Media Plattform Instagram, geht es bei Snapchat nicht um die perfekte Inszenierung, sondern um Authentizität. Unternehmen und Marken können mit Echtheit und Einblicken hinter die Kulissen punkten, um die Kundennähe zu steigern. Zudem bietet der Dienst verschiedene Anzeigenformate – wie Discover-Inhalte oder Platzierungen zwischen Snapchat-Stories. 
Seit Mitte Mai 2018 gibt es sechs-sekündige Werbeclips auf Snapchat, die der Nutzer nicht vorzeitig beenden kann. Der Dienst bietet Unternehmen so verschiedene Möglichkeiten der Videovermarktung. 

 

6. Xing

Mit gut 14 Millionen Anwendern im deutschsprachigen Raum bietet ein berufliches Netzwerk wie Xing gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Videovermarktung. Die Plattform spricht eine ältere Zielgruppe an als die anderen Social Media Plattformen. Besonders ab einem Alter von 30 Jahren fühlen sich Social Media Nutzer eher von beruflichen Netzwerken angesprochen. 

Anders als auf den zuvor genannten Social Media Kanälen haben alle Xing User ein gemeinsames Interessengebiet: Die Arbeitswelt. So können Unternehmen gezielt Videos zu Themen in diesem Bereich produzieren und vermarkten, um den Nutzern einen Mehrwert zu bieten und die Bekanntheit der eigenen Marke oder des Unternehmens zu steigern.

Das Posten von Videos zu relevanten und interessanten Themen kann durchaus Sinn ergeben, denn durch die verschiedenen Gruppen auf Xing kann die Zielgruppe gezielt angesprochen werden. Durch inhaltlich passende Videos werden Firmen als kompetent wahrgenommen und fördern so ihr positives Image. Zudem besteht die Möglichkeit Video-Werbeplatzierungen auf Xing für Preise ab 5.000 Euro zu erwerben, um die eigene Website, das eigene Xing Profil, eine Gruppe o.Ä. zu bewerben. 

 

Fazit: 

 

  • Jede der vorgestellten Social Media Plattformen hat unterschiedliche Nutzergruppen und Besonderheiten, die eine individuell angepasste Video Marketing Strategie erfordern.
  • YouTube: Die Videoplattform hat ein breites demografisches Nutzerspektrum, längere und serielle Videoformate eignen sich zur Vermarktung.
  • Facebook: Videos sollten für Facebook im 4:5 Format produziert und direkt hochgeladen werden, statt einen Link zu einem YouTube Video zu teilen. 
  • Instagram: Mit ästhetischem Content spricht man vor allem eine junge Nutzergruppe an. IGTV hat das Potential, YouTube Konkurrenz zu machen.
  • Twitter: User schauen sich überwiegend Videos in ihrem Feed an, statt gezielt zu suchen. Unternehmen können so ihre Bekanntheit erhöhen und Neukunden gewinnen.
  • Snapchat: Die überwiegend jungen Nutzer wollen authentische Insides sehen, Unternehmen können mit symphytischen Einblicken in den Arbeitsalltag punkten. 
  • Xing: Berufliche Netzwerke bieten die Möglichkeiten, relevanten Content für bestimmte Zielgruppen zu produzieren und mit der Video Marketing Strategie gezielt anzusprechen. 

Über den Autor

Julia Bellan

Julia Bellan studierte Medienwirtschaft und Journalismus an der Jade Hochschule Wilhelmshaven und entdeckte dort ihre Leidenschaft für das Schreiben. Als Redakteurin bei Pictima setzt sie alles daran, die Welt der Video-Branche aus allen Blickwinkeln zu betrachten und ihre Entdeckungen in unterhaltendem, aber informativem Content aufzubereiten.

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