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1. Ziel und Zielgruppe definieren

Zunächst gilt es zu überlegen, wen Sie mit Ihrem Unternehmensvlog ansprechen wollen. Wer sind die Kunden Ihres Unternehmens und welche Personen könnten von Ihrem Vlog profitieren? Und welche Nutzergruppe könnte zu potenziellen Kunden werden, wenn Sie sie mit einem Vlog begeistern? Überlegen Sie, welche Interessen Ihre Zielgruppe hat und entwickeln Sie Personae. Das hilft dabei, abzuwägen, welche Themen und welche Ausrichtung Ihres Vlogs auf die Interessen der Zielgruppe trifft. Zudem müssen Sie definieren, was Sie mit Ihrem Vlog erreichen wollen. Wollen Sie potenzielle Bewerber und Mitarbeiter für Ihr Unternehmen begeistern oder über Ihre Produkte sprechen? Soll das Unternehmen als Experte in Ihrer Branche wahrgenommen werden oder die allgemeine Bekanntheit gesteigert werden? Ausgehend von diesen Fragen stellt sich heraus, welche Inhalte die richtigen für Ihren Unternehmensvlog sind.


2. Ideenfindung und Contentplan

Jeder Anfang ist schwer. Setzen Sie sich mit Ihrem Team zusammen und brainstormen Sie gemeinsam, welche Inhalte Sie auf Ihrem Vlog spielen könnten. Behalten Sie dabei Ihre Zielgruppe und das Kommunikationsziel des Videoblogs im Hinterkopf. Sammeln Sie die Ideen und clustern Sie sie zu Themenschwerpunkten und Rubriken. Ihr Vlog muss nicht nur ein Thema oder eine Art von Video umfassen. Sie können auch verschiedene Rubriken mit mehreren Videos, die zu einer Reihe gehören, entwickeln. Geben Sie den Rubriken und Themen eine Struktur, indem Sie Rubriktitel überlegen. So können Ihre Zuschauer die Videos einer Reihe zuordnen, wenn Sie sie abwechselnd hochladen.

Als erstes Video eignet sich zum Einstieg eine Firmenvorstellung. Hier können Sie auch einbringen, was die Zuschauer auf dem Kanal an Themen und Videos erwartet. 

Denken Sie daran, dass es sich bei Ihrem Vlog nicht um eine Verkaufsveranstaltung handelt. Überlegen Sie sich stattdessen, welchen Mehrwert Sie Ihren Zuschauern bieten möchten – beispielsweise Unterhaltung, Wissen, Produkterklärungen oder Anwendungstipps. Natürlich müssen die jeweiligen Themen auch genug bieten, worüber Sie sprechen können. Jede Rubrik sollte genug Themen für mehrere Episoden haben. Wenn Sie sich krampfhaft Themen aus den Fingern saugen, die keinen wirklichen Inhalt haben, werden Ihre Zuschauer das merken. Qualität geht immer vor Quantität.


3. Produktion 

Die erste Frage, wenn es um die Produktion Ihres Vlogs geht, ist wahrscheinlich: Produzieren wir die Videos selbst oder lassen wir sie von einer professionellen Videoproduktion drehen? Um diese Frage zu beantworten, müssen Sie sich Ihre Ressourcen anschauen. Haben Sie motivierte Mitarbeiter, die Lust auf das Projekt Vlog haben und die dafür Kapazitäten freimachen können? Selbst produzierte Videos sind im Endeffekt günstiger als eine Videoproduktion zu beauftragen. Mit der Unterstützung dieser haben Sie allerdings die Sicherheit, dass Episoden qualitativ hochwertig werden, da mit professionellem Equipment gefilmt wird und der Schnitt von Profis gemacht wird. 

Entscheiden Sie sich für die Variante „selbst produzieren“, fallen diverse Anschaffungen an. Sie müssen Equipment zum Filmen besorgen, sich um das richtige Licht kümmern (hell und weich), Musik einkaufen und ggf. Schnittprogramme erwerben. Das Kameraequipment sollte hochwertige Bilder in HD produzieren können, da dies inzwischen bereits Standard ist und von den Nutzern erwartet wird. Zudem sollten Sie sich mit den Videospezifikationen von YouTube auseinandersetzen, wenn Sie planen Ihren Vlog auf der Plattform zu veröffentlichen. 

Ob Sie die Vlogs selbst produzieren oder eine Videoproduktion beauftragen: Versuchen Sie die einzelnen Episoden nicht viel länger als zehn Minuten werden zu lassen. Zwar werden Videos mit dieser Länge vom YouTube Algorithmus bevorzugt, die Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer sinkt allerdings. Zehn Minuten sind noch eine Länge, die Nutzer zwischendurch rezipieren. Sei es während einer Busfahrt oder im Wartezimmer beim Arzt. Wenn Sie Inhalte haben, die weit über zehn Minuten hinausgehen, dann können Sie sie in mehrere Episoden aufteilen. Das gibt Nutzern einen zusätzlichen Anreiz, Ihren Vlog zu abonnieren. 

Ihr Vlog sollte sich optisch an das Corporate Design Ihres Unternehmens halten, damit Ihre Markenpräsenz einheitlich bleibt und der Wiedererkennungswert steigt. Verschiedene Schnitttechniken und Effekte werten Ihre Vlogs auf, da sie Abwechslung und Dynamik schaffen. Eine einzige Perspektive kann schnell langweilig sein. Mit schnellen Schnitten können Sie die Dynamik des Videos beschleunigen. Achten Sie bei der Musikauswahl, dass Sie zur Stimmung des Videos passt und die Dynamik unterstützt, statt repetitiv und langweilig zu sein. Es gibt diverse Seiten, auf denen Sie eine riesige Auswahl an unterschiedlichen Musikstücken haben und die lizensierte Musik herunterladen können.

Wesentlich für Ihren Vlog: Seien Sie authentisch. In einem Vlog haben Sie als Unternehmen die Möglichkeit, sich von einer persönlicheren Seite zu zeigen. Und diese sollte nicht gespielt werden, denn dann haben Sie das Ziel verfehlt. Es geht nicht darum, Ihr Unternehmen und Ihre Produkte zu bewerben, sondern Einblicke in Ihren Unternehmensalltag zu geben oder den Zuschauern einen Mehrwert durch wertvolle Informationen zu geben. Da muss nicht jeder Ablauf minutiös geplant und jedes Wort geskriptet sein.

 

4. Optimierung und Veröffentlichung 

Was einen Vlog ausmacht, ist die regelmäßige Veröffentlichung neuer Episoden und Videos. Überlegen Sie sich bereits während der Erstellung des Content-Plans, in welchem Rhythmus Sie es schaffen, Videos zu veröffentlichen. Denn wenn Sie erstmal eine bestimmte Upload-Zahl ankündigen, sollten Sie das auch einhalten können. Setzen Sie lieber niedriger an und steigern Sie den Upload-Rhythmus, sobald Sie einen gut funktionierenden Workflow erreicht haben.

Damit Ihre Videos auch in den Suchergebnissen von Google auftauchen, müssen Sie ein paar Kniffe anwenden, um Ihre Videos zu optimieren. Benennen Sie die Videodatei bereits eindeutig mit den relevanten Keywords und Ihrem Firmennamen. Außerdem sollten der Videotitel und die Beschreibung das oder die wichtigen Keywords beinhalten. Denken Sie außerdem daran, Untertitel zu generieren oder selbst hochzuladen. Die Suchmaschinen können das Video so noch besser auswerten und Gehörlosen ermöglichen Sie den barrierefreien Zugang zu Ihrem Vlog. 

Neben der Suchmaschinenoptimierung können Sie Ihren Vlog mit zusätzlicher Promotion pushen und bekannt machen. Es lohnt sich immer, etwas Mediabudget für die Bewerbung der einzelnen Videos einzuplanen. Das gibt den Videos Starthilfe, indem bezahlte Aufrufe generiert werden, die die Verbreitung Ihrer Vlog-Episoden begünstigen.


5. Community-Management

Wie bereits beschrieben, bedeutet ein Vlog die Möglichkeit, sich von einer persönlichen Seite zu zeigen und sonst verborgene Einblicke zu gewähren. Gerade aufgrund dieser persönlicheren Ebene sollten Sie regelmäßig mit Ihren Zuschauern in Kontakt treten und auf Kommentare antworten. Sie können in Ihren Videos Fragen an die Community richten, um sich deren Meinung zu verschiedenen Themen einzuholen. Motivieren Sie sie, zu kommentieren und werten Sie die Antworten aus. So bekommen auch Sie wertvolle Informationen über Ihre Zielgruppe. Greifen Sie Kommentare, Fragen oder Meinungen in folgenden Videos auf, um zu zeigen, dass Sie sich für Ihre Zuschauer interessieren und deren Aussagen ernst nehmen. Mit Aktionen und Gewinnspielen können Sie für zusätzliche Interaktion sorgen. 


Fazit

Einen Unternehmensvlog aufzubauen erfordert commitment. Sie benötigen Ressourcen und motivierte Mitarbeiter mit Kapazitäten und Kompetenzen, sich des Vlogs anzunehmen. Aber es lohnt sich. Worauf Sie sonst achten müssen: 

  • Zielsetzung und Zielgruppe müssen vor der Contentplanung definiert werden, um mit den Inhalten der Videos das Interesse der Zielgruppe zu treffen.
  • Ideenfindung und Contentplan: Das Thema Ihres Vlogs oder einer Rubrik muss genug Inhalt für mehrere Videos bieten. 
  • Produktion: Überlegen Sie sich, ob Sie den Vlog selbst produzieren wollen oder ein wenig mehr Geld in die Hand nehmen, um die Videos professionell produzieren zu lassen. 
  • Optimierung und Veröffentlichung: Legen Sie einen Veröffentlichungs-Rhythmus für Ihren Vlog fest, optimieren Sie die Videos für die Suchmaschine und geben Sie ihnen einen Mediabudget-Boost.
  • Community-Management: Über einen Vlog können Sie mit Ihren Zuschauern in einen Austausch treten. Nutzen Sie die Möglichkeit und interagieren Sie mit den Nutzern.


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Über den Autor

Julia Bellan

Julia Bellan studierte Medienwirtschaft und Journalismus an der Jade Hochschule Wilhelmshaven und entdeckte dort ihre Leidenschaft für das Schreiben. Als Redakteurin bei Pictima setzt sie alles daran, die Welt der Video-Branche aus allen Blickwinkeln zu betrachten und ihre Entdeckungen in unterhaltendem, aber informativem Content aufzubereiten.

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